
Am 20. Januar 2025 eröffnete der Jazz-Club Holzminden unter der Leitung des Clubpräsidenten Wilfried Steinmetz die neue Konzertsaison mit einem festlichen Auftakt. Die gut gelaunte Sleepy Town Jazzband sorgte für ein eindrucksvolles musikalisches Erlebnis, das sowohl alte Jazzklassiker als auch weniger bekannte Stücke umfasste. Ein besonderes Highlight war das Eröffnungsstück „Weary Blues“ von Artie Matthews aus dem Jahr 1915, das den Zuhörern sofort in die Seele des Jazz entführte.
Das Programm umfasste verschiedene Stilrichtungen des Jazz, darunter das Stück „Savoy Blues“ von Kid Ory, das thematisch mit der Prohibition in Chicago verknüpft ist. Eine berührende Ballade, „Do You Know What Is Means To Miss New Orleans“, spiegelte die Sehnsucht nach der Heimat wider, während das Swing-Stück „I Found A New Babe“ die Dynamik zwischen Beziehungen thematisierte.
Musikalische Vielfalt und Special Guests
Die Band konnte mit Größen wie Steffi Fust am Schlagzeug aufwarten, die durch ihre Auftritte mit Musikern wie Phil Mason und Paul Harrison bekannt ist. Unterstützt wurde sie von einer talentierten Bläsergruppe, bestehend aus Freddy Ernst (Trompete), Bernd Güthoff (Saxofon), Erich Tietzel (Posaune) und Wilfried Steinmetz (Klarinette).
Die Rhythmussektion wurde von Holger Fischer (Kontrabass) und Wulf Weilinger (Banjo) ergänzt. Lediglich der Leadsänger Erich Tietzel hingegen avancierte zum emotionalen Mittelpunkt des Abends, als er die Menge mit „When You’re Smilin‘“ und „Yes Sir, That’s My Baby“ mitriss. Zusätzlich wurde das Publikum aktiv in die Musik eingebunden – bei „Ja Da“ wurde sogar zum Mitsingen angeregt.
Das Konzert beinhaltete weitere beliebte Stücke wie „Basin Street Blues“, „Alabama Jubilee“, „Indiana“, „1919 Blues“ und „Margie“. Der Abend fand seinen krönenden Abschluss mit der Zugabe „Bourbon Street Parade“, die den Zuhörern trotz nachlassendem Licht noch einmal kräftig einheizte.
Blick in die Zukunft
Bereits jetzt freuen sich die Jazzliebhaber auf das nächste Konzert mit dem Quartett „Fables of Jazz“ am Samstag, den 15. Februar. Solche Veranstaltungen sind ein fester Bestandteil der lebendigen Jazzszene in Deutschland, die sich seit den späten 1960er Jahren durch internationale Besetzungen etabliert hat. Auch in Holzminden wird Jazz als ein bedeutendes kulturelles Element angesehen.
Die Geschichte und Entwicklung des Jazz in Deutschland ist vielschichtig. Ein wichtiges Merkmal ist, dass Jazz seit den 1920er Jahren eine Modeerscheinung war, die bis heute nachwirkt. Die ersten Jazzplatten wurden in den 1920er Jahren importiert und brachten den amerikanischen Jazz in die deutschen Clubs, wie etwa den Jazz-Club in Holzminden, der ein bedeutender Veranstaltungsort geblieben ist. Trotz aller Herausforderungen, einschließlich der Regulierungen durch das NS-Regime, hat Jazz in Deutschland nie seinen Platz im kulturellen Gefüge verloren.
Die tah.de informiert, dass die Sleepy Town Jazzband regelmäßig im Jazz-Club Holzminden auftritt, was ein Zeichen für ihre Beliebtheit und die kontinuierliche Unterstützung des Clubs für die Jazzkultur ist. Während der Jazz in Deutschland vielen Wandlungen unterlegen war, bleibt die Begeisterung für diese Musikform fest verankert in der Kulturszene. Die Webseite des Jazz-Clubs Holzminden bietet regelmäßige Updates zu zukünftigen Veranstaltungen und hält die Zuhörer auf dem Laufenden.
Die interessante und facettenreiche Geschichte des Jazz in Deutschland ist ein weiterer Grund, die lokale Szene wie in Holzminden zu unterstützen. Die Wikipedia-Seite über Jazz in Deutschland schildert die markanten Entwicklungen dieser Musikrichtung, die die Kulturlandschaft des Landes geprägt hat.