
Am 13. Februar 2025 gab Landrat Michael Schünemann bekannt, dass das Vergabeverfahren für den Breitbandausbau im Landkreis Holzminden erfolgreich abgeschlossen wurde. In den letzten Monaten gab es zahlreiche Herausforderungen, die den Prozess verzögerten. Besonders die Anpassungen der Förderanträge und Nachverhandlungen führten dazu, dass der geförderte Ausbau ins Stocken geriet. Heute ist jedoch die Hoffnung groß, dass das eigenwirtschaftliche Interesse der Goetel GmbH den Ausbau schnell vorantreibt.
Um sicherzustellen, dass alle notwendigen Voraussetzungen erfüllt werden, mussten bis Ende letzten Jahres verbindliche Angebote eingeholt und die Zustimmung der Mitgliedsgemeinden eingeholt werden. Auch die Überprüfung der Netzplanungen war ein notwendiger Schritt, der mehrere Monate in Anspruch nahm. Zudem wurde die Nutzung vorhandener Infrastrukturen, wie beispielsweise Leerrohre, klärungsbedürftig, was die Zeitplanung weiter belastete.
Start des Ausbaus
Mit der Erteilung des Zuschlags an Goetel steht dem schnellen Beginn des Ausbaus nichts mehr im Weg. Die Goetel GmbH wird nun Pläne zur Glasfaserverlegung vorlegen müssen, die für die Bewilligung der Förderanträge unerlässlich sind. Diese Unterlagen werden dann an die zuständigen Straßenbaulastträger weitergeleitet, um die erforderlichen Aufrissgenehmigungen zu erhalten. Die Landkreisverwaltung hat sich mit der Politik geeinigt, vorab eine Million Euro für die Kostennachweise bereit zu stellen.
Der eigentliche Ausbau kann voraussichtlich im Frühjahr beginnen, sobald die Aufrissgenehmigungen vorliegen. Die Reihenfolge, in der die Ausbauarbeiten durchgeführt werden, liegt jedoch nicht in der Hand der Landkreisverwaltung. Positiv hervorzuheben ist, dass Goetel plant, auch jene Adressen anzuschließen, die zuvor nicht eigenwirtschaftlich berücksichtigt worden waren. Ralf Buberti, ein Vertreter des Landkreises, betonte, dass die Verwaltung den Glasfaserausbau durchgehend im Blick hat und eng mit Goetel kooperieren wird.
Förderung des Glasfaserausbaus
Die Initiativen im Landkreis Holzminden sind Teil eines größeren Plans zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur in Deutschland. Als Ziel gilt es, bis 2025 flächendeckende Gigabitnetze zu schaffen. Die Unterstützung erfolgt durch Programme wie den „KfW-Konsortialkredit Digitale Infrastruktur“ sowie die zinsgünstigen Investitionskredite von KfW, die privatwirtschaftlichen Ausbau der digitalen Infrastruktur fördern. Die Goetel GmbH hat bereits 50 Millionen Euro aus diesen Programmen in Anspruch genommen, um den Glasfaserausbau in ländlichen Regionen Niedersachsens und Hessens zu realisieren.
Die Zusammenarbeit zwischen Banken und Goetel wird als wichtiger Erfolgsfaktor angesehen, wobei die Finanzierung an verschiedene Teilumsetzungen gebunden ist. Ziel ist es, über 45.000 Haushalte anzuschließen, was bereits durch den Ausbau von circa 650 km Netz realisiert werden konnte.
Langfristige Perspektiven
Die bundesweiten Bemühungen zielen darauf ab, bis 2030 eine flächendeckende Glasfaseranbindung in Deutschland zu gewährleisten. In diesem Kontext wurde mit der Gigabitförderung 2.0 ein weiteres Programm ins Leben gerufen, um Gebiete mit wirtschaftlichen Ausbauhindernissen gezielt zu unterstützen. Anträge können dabei nicht nur von Unternehmen, sondern auch von Kommunen und Landkreisen gestellt werden. Dabei fließt die Förderung besonders in Regionen mit hohem Nachholbedarf.
Die Aktualität und Relevanz dieser Projekte verdeutlichen den unmittelbaren Handlungsbedarf in Deutschland, um die digitale Kluft zwischen städtischen und ländlichen Gebieten zu schließen. Die gesammelten Anstrengungen und Investitionen sollen dazu beitragen, die Breitbandverfügbarkeit signifikant zu erhöhen und die Attraktivität ländlicher Regionen zu steigern.
Für detaillierte Informationen zu den Förderprogrammen und deren Umsetzung in Deutschland können Interessierte die Seiten des Gigabitbüros sowie des BMVI besuchen. Auch die offizielle Seite des Landkreises Holzminden bietet umfangreiche Informationen über den Fortschritt und die Planung des Breitbandausbaus.