
Die Campingsaison auf der Elbinsel Lühesand im Landkreis Stade fällt 2025 vollständig aus. Der neue Pächter, Nora und Philipp Köhnken, haben bekannt gegeben, dass der Campingplatz erst im Frühjahr 2026 wieder eröffnet wird. Diese Entscheidung wurde auf der Homepage des Campingplatzes veröffentlicht und ist das Ergebnis umfangreicher Modernisierungspläne, die noch in diesem Jahr umgesetzt werden sollen, um den Komfort der Camper zu erhöhen. Zu den angestrebten Verbesserungen gehören die Erneuerung von Strom- und Wasserleitungen sowie die Modernisierung der Sanitäranlagen. Die Betreiber haben Ende 2024 einen langfristigen Vertrag übernommen und möchten die Saisonpause zur Durchführung notwendiger Sanierungsarbeiten nutzen. Das frühere Insel-Gasthaus wird bereits instandgesetzt, was auf das Engagement der neuen Betreiber für die Insel hinweist. NDR berichtet.
Ein Streit um die Räumung der Stellplätze der bisherigen Dauercamper hat die Eröffnung des Platzes verzögert. Rund 60 Dauercamper haben Lühesand über Jahre hinweg als ihr zweites Zuhause betrachtet und schätzten das einfache Leben ohne Stromanschlüsse und mit rudimentären Sanitäranlagen. Die neuen Betreiber planen jedoch umfangreiche Modernisierungen, die auch eine Preiserhöhung für die Pacht der Saisonstellplätze nach sich ziehen. Diese wird von 750 Euro auf 2.500 Euro steigen; langjährige Kunden zahlen 2026 übergangsweise 1.500 Euro. Diese Erhöhung hat bereits zu Unmut unter den Dauercampern geführt, und viele haben ihre Parzellen aufgegeben. Kreiszeitung berichtet.
Der Stolz auf die Vergangenheit
Die Familie Blohm, die den Campingplatz über 90 Jahre geführt hat, gab die Verantwortung an die Köhnkens ab. In der langen Geschichte des Platzes haben viele Camper eine starke Bindung zu dem Ort aufgebaut. Der Bürgermeister Timo Gerke stellte klar, dass der vorherige Betreiber Holger Blohm verpflichtet ist, den Platz ordentlich zu übergeben und eventuelle rechtliche Unklarheiten, etwa bezüglich baurechtswidriger Bauten auf den Parzellen, überprüft werden müssen. Der Landkreis Stade betrachtet die rechtliche Situation und gleicht Genehmigungen mit den tatsächlich vorhandenen Bauten ab. Kreiszeitung berichtet weiter.
Philipp Köhnken betont, dass die neuen Betreiber nicht für Altlasten verantwortlich gemacht werden können. Vielmehr sehen sie die Modernisierungen als Chance, den Platz zukunftsfähig zu gestalten und den Bedürfnissen der neuen Campergeneration gerecht zu werden.
Camping im Kontext
Die Entwicklung des Campingtourismus in Deutschland zeigt von 2008 bis 2023 einen signifikanten Anstieg der Ankünfte und Übernachtungen auf Campingplätzen. Besonders bemerkenswert war der Anstieg im Jahr 2018. Die COVID-19-Pandemie ließ die Zahlen 2020 jedoch drastisch sinken, und auch 2021 lagen die Zahlen weiterhin unter dem Niveau von vor der Pandemie. Ab 2022 erlebte der Campingtourismus eine starke Erholung, und im Jahr 2023 wurden neue Höchstwerte erreicht. So lag die durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf Campingplätzen 2023 bei etwa 3,22 Tagen, was den Trend zur Zunahme des Campingtourismus unterstreicht. Camping Tourismus berichtet.