
Am 15. März 2025 fand in Hannover ein bedeutender Aktionstag der IG Metall unter dem Motto „Mein Arbeitsplatz. Unser Industrieland. Unsere Zukunft“ statt. Ziel dieser Veranstaltung war es, für Investitionen zu kämpfen und gegen Standortschließungen in der Industrie zu protestieren. Rund 9.000 Mitglieder und Unterstützer hatten sich im Georgengarten versammelt, während die Polizei von etwa 6.000 Teilnehmern berichtete. Weitere Demonstrationen sind in Städten wie Köln, Frankfurt, Stuttgart und Leipzig geplant. Die IG Metall plant mit einer Anreise von 267 Bussen und erwartete insgesamt 9.000 Besucher, trotz gleichzeitig gemeldeter Verkehrsbeeinträchtigungen in den umliegenden Stadtteilen.
Das Programm startete bereits um 11:55 Uhr im südlichen Georgengarten, in unmittelbarer Nähe zur Leibniz Universität. Hauptrednerin Christiane Benner, die Bundesvorsitzende der IG Metall, machte in ihrer Rede deutlich, dass viele Arbeitgeber Stellen abbauen und Innovationen nicht fördern. Sie forderte Maßnahmen der Bundesregierung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Unterstützung der Industrie. Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG Bergbau, Chemie, Energie (BCE), berichtete von über 200 Fällen in den letzten Monaten, in denen 25.000 Arbeitsplätze betroffen waren. Der Auftritt der Band Madsen stellte ein musikalisches Highlight dar und begann um 13:40 Uhr.
Forderungen und Herausforderungen
Christiane Benner machte außerdem deutlich, dass ohne erhebliche Investitionen Deutschland als Industrie-Standort gefährdet sei. Ihre kritischen Anmerkungen richteten sich gegen Arbeitgeber, die verstärkt Kündigungen und Standortverlagerungen vornehmen. Sie unterstützte die Pläne von Union und SPD für ein kreditfinanziertes Sondervermögen, das Investitionen fördern soll. Allerdings ist dieses Sondervermögen noch nicht beschlossen, wodurch ihre Forderung nach politischer Verantwortung umso drängender erscheint. Bei der Demo in Hannover stellte sie die Notwendigkeit klar, ein Bekenntnis der Arbeitgeber zum Standort Deutschland abzugeben und den Abbau von Arbeitsplätzen sowie die Schließung von Standorten zu stoppen.
Die Werte der deutschen Industrie sind alarmierend, insbesondere im aktuellen Kontext, in dem Deutschland seit fünf Jahren als „kranker Mann Europas“ gilt. Vor der Corona-Pandemie war die Industrieproduktion bereits rückläufig, und die gegenwärtigen geopolitischen Risiken verschärfen die wirtschaftlichen Aussichten zusätzlich. Prognosen deuten darauf hin, dass ein Ende der russischen Invasion in der Ukraine bis Anfang 2024 nicht in Sicht ist. In diesem Zusammenhang betonen Experten die Wichtigkeit der Industrie für die wirtschaftliche Stabilität: Sie trägt 24% zur gesamtwirtschaftlichen Leistung bei und ist maßgeblich für die Exportquote verantwortlich.
Politische Verantwortung und sozialer Frieden
Die IG Metall und die Industriegewerkschaft IGBCE warnen vor neuen Sparprogrammen, die die Grundstoffindustrien betreffen könnten. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu wirtschaftlichen Stagnationen, die durch die Corona-Pandemie und die Ukraine-Krise verstärkt wurden. Diese Herausforderungen erforderten schnelles Handeln der Politik, um Investitionen zu sichern und die soziale Sicherheit im Wandel zu gewährleisten.
Um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden, plädieren zahlreiche Branchenvertreter dafür, sicherzustellen, dass die deutsche Industrie auch in Zukunft stark bleibt. Die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit müssen gefördert werden, damit die Industrie eine tragende Rolle in Deutschlands Wirtschaft spielen kann. Die IG Metall fordert daher konkrete Maßnahmen von der Bundesregierung, um den Arbeiternehmern Perspektiven zu bieten und den Industriestandort Deutschland langfristig zu sichern.