
Am 12.03.2025 zeichnet sich in Hannover ein kritisches Hochwassergeschehen ab. Die beiden Hauptflüsse, die Leine und die Ihme, spielen hierbei eine zentrale Rolle. Die Leine entspringt im südlichen Eichsfeld und mündet nördlich von Schwarmstedt in die Aller. Sie passiert wichtige Städte wie Göttingen und Hannover. Im Gegensatz dazu ist die Ihme kürzer und bildet sich im Deistervorland, bevor sie nördlich von Hannover in die Leine mündet. Besonders betroffen sind die Ricklinger Kiesteiche, die im Landschaftsschutzgebiet liegen.
Wie haz.de berichtet, wird der Pegelstand der Leine in Hannover-Herrenhausen und Neustadt kontinuierlich überwacht. Dabei werden die Hochwasserwarnungen in Niedersachsen durch verschiedene Meldestufen definiert. Die Stufen reichen von der ersten, bei der der Wasserstand den Bordvoller Abfluss erreicht und vereinzelt Überflutungen auftreten können, bis hin zur vierten Stufe, bei der größere Überflutungen in bebauten Gebieten den Einsatz von Wasser- und Dammwehren erfordern.
Hochwasserwarnungen und Pegelstände
In Bezug auf die Wasserstände sind einige Durchschnittswerte essentiell. Der mittlere Wasserstand (MW) für die Leine bei Herrenhausen liegt bei 180 cm, während der mittlere Niedrigwasserstand (MNW) bei 70 cm und der mittlere Hochwasserstand (MHW) bei 516 cm gemessen werden. Der höchste Hochwasserstand (HHW) wurde am 10. Februar 1946 mit 644 cm verzeichnet. Diese Werte sind entscheidend für die Einordnung der aktuellen Situation.
Die aktuellen Hochwasserwarnungen sowie sämtliche Informationen zu Wasserständen sind über den NLWKN abrufbar. Die Webseite www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de bietet aktuelle Wasserstandsdaten und ist eine wichtige Ressource für Bürger und Behörden. Außerdem wird durch regionale Hochwassermeldedienste, die an hochwassergefährdeten Gewässern aktiv sind, die Gefahrenabwehr im Hochwasserfall koordiniert.
Der Überregionale Hochwassermeldedienst (ÜHWD) wird vom NLWKN in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (WSV) betrieben. Er ist für die Hochwasservorhersage verantwortlich und wertet Daten von verschiedenen Dienststellen aus, einschließlich dem Deutschen Wetterdienst. Ab einer Überschreitung der Meldestufe 2 an Hochwassermeldepegeln werden relevante Stellen informiert und die Situation fortlaufend begleitet.
Die Bedeutung der Hochwassermeldedienste wird auch durch das Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetz (ZSKG) unterstrichen. Hierbei können Warnungen von verschiedenen Institutionen, wie Bund, Ländern, Kreisen und Feuerwehr, ausgegeben werden. Die Informationsweitergabe erfolgt über zahlreiche Kanäle, darunter Radio, Fernsehen, Lautsprecherwagen, Sirenen, Webseiten und sogar Social Media.
Mit Blick auf die bevorstehenden Herausforderungen bleibt zu hoffen, dass die notwendigen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr rechtzeitig ergriffen werden, um die Bürgerinnen und Bürger Hannovers bestmöglich zu schützen.