Hameln-Pyrmont

Tarifkonflikt eskaliert: IG Metall ruft zum Warnstreik in Hameln auf!

Am 9. April 2025 ruft die IG Metall zum zweiten Warnstreik im Teppichwerk in Hameln auf. Der Hintergrund dieses Arbeitskampfes sind die ergebnislos vertagten Tarifverhandlungen für die westdeutsche Textil- und Modeindustrie. Rund 70 Beschäftigte werden erwartet, die an der Kundgebung teilnehmen, die um 12:15 Uhr vor dem Werkstor beginnt. Bei dieser Gelegenheit wird Stephan Gerloff, Mitglied der Tarifkommission und Betriebsratsvorsitzender, zu den Teilnehmern sprechen.

Die Gewerkschaft IG Metall fordert eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent, mindestens jedoch 200 Euro, sowie verbesserte Bedingungen für die Altersteilzeit, was für viele Beschäftigte von großer Bedeutung ist. Die Arbeitgeber haben bislang ein Angebot unterbreitet, das lediglich eine Erhöhung von 25 Euro für acht Monate vorsieht, gefolgt von 1,5 Prozent ab November 2025 und 2,0 Prozent ab November 2026. Diese revidierten Angebote werden von den Gewerkschaften als „realitätsfern“ zurückgewiesen.

Die Situation in der Branche

Der Druck auf die Arbeitgeber wird weiter wachsen. Die IG Metall berichtet, dass 12.000 Beschäftigte an Warnstreikwellen teilgenommen haben, wobei 500 Textilerinnen und Textiler vor dem Verhandlungslokal in Ostbevern demonstrierten. Beschäftigte sind so stark von steigenden Preisen betroffen, dass viele gezwungen sind, nach einer 5-Tage-Woche einen zweiten Job anzunehmen, um ihre Lebenshaltungskosten zu decken.

Die Arbeitgeberseite spricht von über 20 Prozent Umsatzeinbußen in den letzten fünf Jahren und weist auf höhere Insolvenzzahlen als in anderen Branchen hin. Diese Rahmenbedingungen stellen die Verhandlungen vor zusätzliche Herausforderungen, dennoch besteht bei den Beschäftigten eine hohe Entschlossenheit, für faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen.

Begleitmaßnahmen und Entlastungen

In diesem Zusammenhang plant die IG Metall, den Druck auf die Arbeitgeber in der zweiten Warnstreikwelle zu erhöhen. Laut den Tarifverhandlungen wird auch ein Mitgliederbonus diskutiert, um den Mitgliedern der IG Metall eine zusätzliche Entlastung zu ermöglichen. Am 10. April wird die vierte Tarifverhandlung stattfinden, der Verhandlungsort steht allerdings noch nicht fest.

Ein weiteres wichtiges Element in den aktuellen Verhandlungen ist die Inflationsausgleichsprämie, die an alle Beschäftigten und Auszubildenden ausgezahlt wird, die mindestens sechs Monate ununterbrochen im Betrieb sind. Diese Prämie wird netto ausgezahlt und nicht auf Löhne oder Gehälter angerechnet. Eine erste Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1000 Euro für Beschäftigte und 500 Euro für Auszubildende wurde im April/Mai 2023 ausgezahlt. Eine zweite Auszahlung in Höhe von 500 Euro für Beschäftigte und 250 Euro für Auszubildende erfolgt im April 2024.

Insgesamt spiegelt sich in diesen Tarifverhandlungen der Fach- und Arbeitskräftemangel wider, der als zentrales Argument in den Verhandlungen hervorgehoben wird. Von ursprünglich einer Million Beschäftigten in der Textil- und Bekleidungsindustrie sind nur noch etwa 170.000 übrig, ein drastischer Rückgang, der die Herausforderungen der Branche unterstreicht.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
dewezet.de
Weitere Infos
igmetall.de
Mehr dazu
igmetall.de

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