
In Bad Münder wird derzeit eine bemerkenswerte Solidaritätsaktion unter dem Motto „Wärme und Licht für die Ukraine“ durchgeführt. Sieben evangelische Gemeinden sowie eine katholische Gemeinde haben sich zusammengeschlossen, um ungenutzte Wachsreste aus Kerzen zu sammeln. Diese Aktion soll nicht nur ein Zeichen der Unterstützung für die von Krieg und Zerstörung betroffenen Menschen in der Ukraine sein, sondern auch praktische Hilfe leisten. Hermann Wessling, einer der Organisatoren, berichtet, dass aus diesen Wachsresten Dosenlichter hergestellt werden, die dazu dienen, Licht und Wärme in dunklen und kalten Zeiten zu spenden.
Die Sammelaktion in Bad Münder läuft bis zum 13. April und wurde von vielen bereits gut angenommen. Insbesondere nach den Feiertagen fallen zahlreiche Wachsreste an, die in der Regel im Müll landen. An verschiedenen Sammelpunkten in Bad Münder, mit der Hauptsammelstelle in der Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer, können die Wachsreste abgegeben werden. Die gesammelten Wachsreste werden anschließend zur regionalen Sammelstelle nach Hemeringen gebracht. Von dort aus erfolgt der Weitertransport durch die ukrainische Hilfsorganisation DoVira Help Foundation.
Hintergrund der Aktion
Der Krieg in der Ukraine hat die Menschen in eine verzweifelte Lage versetzt. Tägliche kriegerische Angriffe zielen darauf ab, die Infrastruktur zu zerstören und die Bevölkerung zu demoralisieren. Besonders betroffen sind die Energieversorgung und die Heizmöglichkeiten, die in der kalten Jahreszeit unerlässlich sind. Frauen aus der Ukraine haben begonnen, „Büchsenlichter“ aus Wachsresten zu fertigen. Diese Lichter sind nicht nur eine Lichtquelle, sondern können auch zum Erwärmen und Kochen von Mahlzeiten genutzt werden, was in Krisenzeiten von großer Bedeutung ist. Wie NDZ berichtet, spielen diese Dosenlichter eine wichtige Rolle, da sie in einem Land, das unter den Folgen von Dunkelheit und Kälte leidet, dringend benötigt werden.
Die Initiative „Kerzenwachs für die Ukraine“ hat bereits bis Ende Oktober 2024 über 140 Tonnen Wachs in die Ukraine geliefert. Dies war nur möglich dank der großzügigen Unterstützung von Spendern, die durch die Aktion mobilisiert werden konnten. Der anhaltende Krieg macht jedoch klar, dass mehr Hilfe erforderlich ist. Es wird ein breites Engagement der Bevölkerung aufgerufen – nicht nur um Wachsreste zu sammeln, sondern auch um weitere Hilfsgüter wie Orthesen bereitzustellen, die für die betroffenen Menschen von großer Bedeutung sind. Diese können zur Stabilisierung und Entlastung von Gelenken und Muskeln dienen und sind ein wichtiges Hilfsmittel in der aktuellen Krisensituation.
Gerade die Advents- und Weihnachtszeit eignet sich hervorragend für solche Sammelaktionen, da in dieser Zeit besonders viele Wachsreste anfallen. Um maximale Effizienz zu gewährleisten, sollten die Wachsreste nicht im Restmüll entsorgt werden. Stattdessen gibt es die Möglichkeit, sich an dieser Aktion zu beteiligen, indem man Wachsreste an den entsprechenden Sammelstellen abgibt oder selbst eine Sammelstelle anmeldet. Hierzu können Interessierte Kontakt mit der DoVira Help Foundation aufnehmen.
Die Aktion in Bad Münder ist ein eindrucksvolles Beispiel für gelebte Solidarität und zeigt, wie jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann, um unter schwierigen Umständen Licht und Wärme zu spenden.