Am 20. Januar 2025 wurden im Rahmen des Polizeiballs in Hameln mehrere Bürgerinnen und Bürger aus der Region für ihren mutigen Einsatz geehrt. Der Zivilcourage-Preis, der seit 25 Jahren vom Präventionsrat der Stadt Hameln und der Arbeitsgemeinschaft Zivilcourage verliehen wird, würdigt Menschen, die in Notsituationen eingegriffen haben. Diesmal standen besonders die Taten von drei jugendlichen und zwei erwachsenen Preisträgern im Mittelpunkt.
Zu den bemerkenswerten Geschichten gehören die Rettung einer 89-jährigen Dame durch die 18-jährigen Jugendlichen Emma Lohrberg, Lina Wübben und Finn Begemann. Während einer Kanufahrt auf der Weser entdeckten sie einen Rollator am Ufer sowie eine Person, die hilflos im Wasser trieb. Durch schnelles Handeln und einem Anruf beim Notruf konnten sie gemeinsam mit zwei Polizeikommissaren die Dame retten und sie ins Sana-Klinikum bringen.
Mutige Heldentaten im Zeichen der Zivilcourage
Ein weiterer Fall betraf die 29-jährige Mizgin Seida, die in einem Mehrfamilienhaus einen Rauchmelder und Brandgeruch wahrnahm. Unverzüglich wählte sie den Notruf, da sie wusste, dass eine Seniorin in der betroffenen Wohnung war. Die Feuerwehr konnte die Tür aufbrechen und fand die Dame, die benommen an ihrem Stuhl saß, vor. Auch sie wurde ins Sana-Klinikum gebracht.
Swetlana Stele, eine weitere Preisträgerin, konnte zwar nicht persönlich an der Preisverleihung teilnehmen, trotzdem ist ihre Geschichte bemerkenswert. Sie hörte ebenfalls einen Rauchmelder und ein Stöhnen vor einer Wohnungstür. Als sie durch die Terrassentür sah, bemerkte sie, dass der gehbehinderte Bewohner auf dem Boden lag. Durch ihren Einsatz und den darauf folgenden Notruf konnten Rettungskräfte dem Mann helfen.
Die Arbeitsgemeinschaft Zivilcourage, zu der Vertreter der Stadt Hameln, der Polizei, des Weißen Rings sowie engagierte Privatpersonen gehören, unterstützt die Förderung von Zivilcourage in der Gesellschaft. „Es ist wichtig, dass Menschen in Notsituationen helfen, anstatt wegzusehen“, erklärt ein Vertreter der AG Zivilcourage. Die Preisträger werden mit einer Urkunde und einer kleinen Aufmerksamkeit von 150 Euro ausgezeichnet.
Der Zivilcourage-Preis und seine Bedeutung
Die jüngsten Auszeichnungen fügen sich in eine lange Liste von mutigen Taten ein. Im November 2024 wurden bereits Igor Schmittke für die Beobachtung eines Kellereinbruchs sowie Hadi Faour, der eine Selbstmordankündigung seiner Freundin an eine Lehrerin weiterleitete, ausgezeichnet. Auch Ali Palamut, der einer Frau half, die von einem Mann bedrängt wurde und dabei selbst verletzt wurde, erhielt Anerkennung für seinen Mut.
Die AG Zivilcourage appelliert an die Bürger von Hameln, in Notfällen aktiv zu helfen. „Wir müssen die Menschen ermutigen, nicht wegzuschauen, sondern einzuschreiten“, so ein weiterer Vertreter. Sechs wesentliche Regeln für Hilfe im Ernstfall wurden formuliert, um eine praktische Anleitung zu bieten:
- Hilfe leisten, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
- Lautstark auf die Situation aufmerksam machen.
- Aktiv und direkt zur Mithilfe auffordern.
- Hilfe organisieren und Notruf 110 wählen.
- Sich um das Opfer kümmern.
- Als Zeuge zur Verfügung stehen.
Diese Aktionen sind Teil einer städtischen Initiative, die sich für ein sicheres und hilfsbereites Umfeld in Hameln einsetzt. Das Engagement der Bürger wird nicht nur geschätzt, sondern ist auch essentiell für die Verbesserung der Sicherheit in der Stadt. Dewezet berichtet, dass … die Preisverleihung mit einer Feier und der Musik der Band „88Miles“ endete.
