Hameln-Pyrmont

Hameln gedenkt: Edelstein für 233 Corona-Opfer auf Friedhof Wehl!

Am 15. Januar 2025 wird in Hameln ein Denkmal für die Verstorbenen der Corona-Pandemie (2020–2023) errichtet. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die Pandemie offiziell als vorbei erklärt wurde, auch wenn das Virus weiterhin präsent ist. Die Entscheidung zur Schaffung dieser Gedenkstätte wurde von Oberbürgermeister Claudio Griese getroffen, der betont, dass viele Menschen während der Pandemie keine Gelegenheit hatten, sich von ihren Angehörigen zu verabschieden. Die strengen Vorschriften in Krankenhäusern und Pflegeheimen führten dazu, dass viele Angehörige ihren Liebsten fernbleiben mussten, was den Schmerz des Verlustes noch verstärkte. Die neue Stele auf dem Friedhof Wehl soll nun einen Ort für Trauer und Erinnern bieten, um den Opfern von Covid-19 zu gedenken. Laut dewezet.de sind im Landkreis Hameln-Pyrmont insgesamt 233 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus verstorben.

Die Gedenkstätte besteht aus einer Stele aus Obernkirchener Sandstein, die 1,80 Meter hoch ist und eine Grundfläche von 32 x 32 cm hat. Auf der Stele prangt die Inschrift: „Zum Gedenken an die Verstorbenen der Corona-Pandemie 2020–2023“. Zudem wurde ein Figurenreigen abgebildet, wobei eine Figur abseits steht. Das gesamte Denkmal ist in drei Reihen Sandstein-Pflaster eingebettet. Der Oberbürgermeister hofft, dass diese Gedenkstätte ein würdevoller Ort des Trostes wird und die Erinnerungen an die Verstorbenen lebendig hält.

Ein Schritt in die Trauerbewältigung

Das Denkmal wird zudem eine provisorische Gedenkstätte ersetzen, die bereits im April 2021 aus vier Pfählen und 54 schwarzen Schleifen bestand. Die nunmehr permanent installierte Stele soll einen klaren und respektvollen Platz für die Trauernden bieten. „Wir müssen die Erinnerung an die Verstorbenen wachhalten“, so Griese weiter, „und ein Zeichen setzen, dass viele Menschen diesen Verlust erlitten haben, oft ohne die Möglichkeit, sich zu verabschieden.“

Der Mangel an öffentlichen Gedenkorten für Corona-Opfer ist ein Problem, das nicht nur in Hameln zu beobachten ist. Laut deutschlandfunk.de, gibt es in Deutschland vergleichsweise wenige Orte zum Gedenken, während beispielsweise in London eine nationale Covid Memorial Wall existiert, auf der die Namen der Verstorbenen mit Herzen verewigt sind. In Heusenstamm wurde der erste Gedenkhain für Corona-Tote in Deutschland eingerichtet, der aus Bäumen, Bänken und einer Stele mit ewigem Licht besteht.

Während in anderen Ländern das Gedenken an die Toten sichtbar erfolgt, wird in Deutschland häufig kritisiert, dass die Verluste während der Pandemie als privat betrachtet werden. Nicht zuletzt sollten auch die über 360 COVID-Toten unter 34 Jahren in Deutschland nicht vergessen werden. Angehörige berichten immer wieder von der Notwendigkeit einer kollektiven Trauer und dem Bedürfnis, Gehör für ihre Erlebnisse zu finden.

Die neue Gedenkstätte in Hameln könnte somit nicht nur den Opfern der Pandemie Ehre erweisen, sondern auch ein Symbol für den gesellschaftlichen Umgang mit Trauer und Verlust in einer Zeit sein, in der viele Menschen mit den Folgen der Pandemie kämpfen müssen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
dewezet.de
Weitere Infos
ndr.de
Mehr dazu
deutschlandfunk.de

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