Hameln-Pyrmont

Blindgänger in Hameln: Große Gefahr dürftig entschärft!

In der Stadt Hameln sorgte der Verdacht auf einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg für Aufregung. Ende Januar 2023 wurde die Stadt darüber informiert, dass historische Luftbilder Hinweise auf nicht explodierte Fliegerbomben bereits vor 80 Jahren zeigten. Daraufhin beauftragte die Stadt Hameln das Landesamt für Geoinformation und Landvermessung Niedersachsen mit der Auswertung dieser Bilder. Die Ergebnisse waren eindeutig: Die Luftaufnahmen dokumentierten Bombenkrater und drei Mutmaßungen über nicht explodierte Bomben.

Eine unklare Situation über den Verbleib dieser Blindgänger blieb zunächst bestehen. Um Klarheit zu schaffen, wurden Sondierungsarbeiten in Gang gesetzt, an denen Feuerwerker der Firma „Bitek“ beteiligt waren. Diese fanden nicht nur Bombensplitter, sondern auch undefinierbare Metallteile sowie einen verbeulten Stahlhelm. Die Sondierungsarbeiten umfassten umfangreiche Bagger- und Bohrarbeiten, wobei besonders unter einem Schulgebäude intensiv nach möglichen Blindgängern gesucht wurde.

Sicherheitsüberprüfung abgeschlossen

Thorsten Lüdeke, Sprengmeister beim Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen, konnte schließlich Entwarnung geben. Der Bereich wurde als frei von Kampfmitteln erklärt. Hinterlassenschaften aus dem Krieg, wie vor 80 Jahren zugeschüttete Krater, wurden wieder verfüllt, jedoch blieben die Bohrlöcher im Fußboden des Schulgebäudes sichtbar. Die Stadt Hameln plant, das Schulgelände bis zu den bevorstehenden Osterferien am 7. April in einen sicheren Zustand zu versetzen, damit rund 385 Schülerinnen und Schüler der beiden Grundschulen am Adalbert-Stifter-Weg ab dem 22. April in ihre Gebäude zurückkehren können.

Besonders positiv zu vermerken ist, dass bei den Untersuchungen keine Granaten oder Bomben gefunden wurden, was vor allem auf die gründliche Arbeit vorheriger Munitionsräumkommandos zurückzuführen ist. Trotz dieser erfolgreichen Entschärfung erwartet die Stadt Hameln hohe Kosten für die Suche nach Blindgängern sowie für den Schülertransport. Die geschätzte Gesamtsumme beläuft sich auf etwa 300.000 Euro.

Die Problematik der Blindgänger in Deutschland

In Deutschland sind Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg ein weit verbreitetes Problem. Schätzungen zufolge liegen etwa 100.000 bis 300.000 Tonnen dieser gefährlichen Überreste im Boden. Jährlich müssen rund 5.000 Blindgänger geräumt werden, wobei die Gefahrengebiete durch die Analyse historischer Luftaufnahmen identifiziert werden. Oftmals werden Blindgänger zufällig bei Bauarbeiten oder landwirtschaftlichen Tätigkeiten entdeckt, was zur Folge hat, dass solche Funde der Polizei gemeldet werden müssen.

Die gezielte Suche nach Blindgängern findet häufig im Rahmen von Straßenbau- oder Hausbauprojekten statt, wobei Luftbilder und Metalldetektoren eingesetzt werden. Bei der Entschärfung wird in der Regel vor Ort gearbeitet, da der Transport von Blindgängern als besonders gefährlich gilt. Um Explosionen zu vermeiden, müssen die Entschärfer äußerst vorsichtig vorgehen, da verschiedene Zündmechanismen vorhanden sind, die von Aufschlagzündern bis hin zu chemisch-mechanischen Langzeitzündern reichen.

Ältere Bomben stellen eine besondere Herausforderung dar, da der Sprengstoff und die Zünder über Jahrzehnte hinweg instabil werden können. Durchschnittlich kommt es in Deutschland ein- bis zweimal pro Jahr zu Selbstdetonationen von Blindgängern, was ernsthafte Verletzungen oder sogar Todesfälle zur Folge haben kann. Nach der Entschärfung wird der Sprengstoff üblicherweise vor Ort gesprengt oder in einem berstsicheren Ofen vernichtet. Sicherheitsmaßnahmen umfassen die Festlegung eines Sicherheitsradius, in dem angrenzende Gebäude und Straßen evakuiert werden müssen.

In Deutschland existieren keine bundesweiten Regelungen zur Kampfmittelbeseitigung; jedes Bundesland hat eigene Kampfmittelverordnungen. Die Kosten für die Kampfmittelräumung können bei den jeweiligen Bundesländern erfragt werden, wobei Versicherungen in der Regel Schäden durch explodierte Blindgänger abdecken.

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