
In Hameln wurden an zwei Stellen Bäume gefällt, insbesondere in der Nähe des Friedhofs Wehl. Dies bestätigte Rathaussprecher Thomas Wahmes. Die Fällungen wurden notwendig, da die betroffenen Eschen stark durch das Eschentriebsterben geschädigt oder bereits abgestorben waren und somit eine Umsturzgefahr darstellten. Ein beauftragtes Unternehmen führte die Arbeiten durch, um den Waldrand zu sichern und potenzielle Gefahren für angrenzende Häuser abzuwenden.
Während der Fällarbeiten stellte man fest, dass einige Bäume in Richtung der Wohnhäuser hingen. Ein bereits umgestürzter Baum hatte im Winter nur durch das Halten eines anderen Baumes größere Schäden an einem Gebäude verhindert. Wahmes wies darauf hin, dass die Gefahr für die Anwohner erheblich gewesen wäre und die Fällungen daher unaufschiebbar waren. In einem Streifen von 10 bis 20 Metern wurden die Arbeiten durchgeführt, um die Sicherheit der Häuser zu gewährleisten.
Ursachen für die Baumfällungen
Die forstwirtschaftlichen Experten betonen, dass es derzeit keine wirksamen Maßnahmen gegen das Eschentriebsterben gibt. Pflanzenschutzmittel, die bei anderen Baumarten wirken, sind gegen den aggressiven Pilz nicht effektiv. Es gibt jedoch Bemühungen, gesunde Eschen zu identifizieren, um möglicherweise resistentere Exemplare zu fördern und deren Erbgut zu erhalten.
Laut agrarheute.com wird geschätzt, dass es Jahrzehnte dauern wird, bis eine endgültige Lösung für das Problem gefunden wird. Vor diesem Hintergrund bleibt der Schutz gesunder Eschen von hoher Bedeutung für die Zukunft des Baumes und der Wälder insgesamt. Eine Forschungsgruppe am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung hat bereits überlebende Eschen untersucht und Bakterien gefunden, die den schädlichen Pilz angreifen.
Die eschenähnlichen Baumpflanzen werden weiterhin beobachtet. Die Stadt Hameln arbeitet durch regelmäßige Kontrollen am kommunalen Baumbestand daran, die Vitalität und Verkehrssicherheit in bebauten Gebieten sicherzustellen. Diese Kontrollen erfolgen mehrmals im Jahr. Im vergangenen Winter standen beispielsweise 64 Bäume in der Kernstadt und 70 in den Umlandgemeinden auf der Fällliste.
Auswirkungen der Forstwirtschaft
Ein weiterer Aspekt, der mit dem Baumsterben in Deutschland in Verbindung steht, ist die Forstwirtschaft. Laut greenpeace.de haben Monokulturen, die oft mit schnellwachsenden Nadelbäumen gepflanzt werden, erhebliche Nachteile für die Biodiversität. Diese Art der Bewirtschaftung führt dazu, dass Böden versauern und Wasserhaushalte gestört werden.
Die örtlichen Wälder sind durch solche Praktiken anfällig für Schädlinge und extreme Wetterbedingungen, einschließlich Dürre. Es wird geschätzt, dass 67% der Wälder in Deutschland in Schutzgebieten liegen, aber nur 2,8% sind tatsächlich vor Holzeinschlägen geschützt. Kahlschläge, die in geschädigten Wäldern oder Schutzgebieten erfolgen, verhindern die natürliche Regeneration und schädigen die Ökosysteme.
Die in Hameln durchgeführten Fällungen sind ein Beispiel für die Herausforderungen, mit denen die lokale Forstwirtschaft konfrontiert ist. Die Forstexperten der Stadt haben sich zum Ziel gesetzt, einen vielstufigen Waldrand mit unterschiedlichen Pflanzenhöhen zu entwickeln, um die natürliche Vielfalt zu fördern und die Gefahr von Umstürzen in Zukunft zu minimieren.
Die Fällarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen, jedoch muss das Holz noch aus dem Wald entfernt werden. Die Stadt plant zudem für Herbst 2025 Nachpflanzungen im Reimerdeskamp, um den Verlust an Bäumen auszugleichen. Die Kosten für einen Ersatzbaum, einschließlich Bodenverbesserung und Unterpflanzung, belaufen sich auf etwa 1.200 Euro, ohne die anschließende Pflege.