
Im Jahr 2024 verzeichnete Göttingen einen alarmierenden Anstieg der E-Scooter-Unfälle: Die Zahl der verunglückten E-Scooter-Fahrenden stieg auf 76, was fast einer Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung wurde während der Präsentation der Verkehrsunfallstatistik durch Polizeidirektor Thomas Reuter am 08.04.2025 bekannt gegeben. Im Landesdurchschnitt blieb der Anstieg mit einem Plus von knapp 40 Prozent deutlich hinter dem Göttinger Wert zurück. Die Gesamtzahl der E-Scooter-Unfälle spiegelt eine besorgniserregende Tendenz wider, die auf die steigende Nutzung dieser Fortbewegungsmittel zurückzuführen ist.
Neben den Unfällen ist auch die Zahl der verletzten E-Scooter-Fahrenden nahezu auf 54 gestiegen. Diese Verletzungen sind häufig das Ergebnis mangelnder Fahrpraxis und unzureichender Kenntnisse über sicheres Fahren. Die Polizei hebt hervor, dass dies vor allem zu Stürzen und Kollisionen führt, deren Folgen häufig schwerwiegender sind, weil viele Fahrer keine Schutzausrüstung tragen.
Gesamtunfallstatistik 2024
Der Rückblick auf die Verkehrsunfälle in Stadt und Landkreis Göttingen zeigt, dass im Jahr 2024 insgesamt 7.949 Unfälle polizeilich erfasst wurden. Damit sank die Zahl im Vergleich zu 8.101 Unfällen im Vorjahr. Besonders auffällig ist der Rückgang bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden, der von 1.067 auf 987 fiel. Auch die Zahl der verletzten Verkehrsteilnehmenden sank von 1.356 auf 1.188.
Für die Verkehrssicherheit ist die Kontrolle von E-Scooter-Fahrenden von zentraler Bedeutung. Die Polizei kündigte an, diese Kontrollen zu intensivieren, um das Bewusstsein für sicheres Fahren zu schärfen. Reuter betonte, dass trotz der gestiegenen Anzahl der E-Scooter-Unfälle die Zahl der Schwerverletzten auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Unfallstatistik vor mehr als 70 Jahren ist.
Einblicke aus der bundesweiten Statistik
Die sterblichen Unfälle und die Verletzungen zeigen, dass, obwohl E-Scooter seit dem 15. Juni 2019 im Straßenverkehr zugelassen sind und strengen Richtlinien unterliegen, das Bewusstsein für Sicherheit und verantwortungsbewusstes Fahren weiterhin gesteigert werden muss. Besonders in Großstädten ereignet sich der Großteil der E-Scooter-Unfälle, was auf die Notwendigkeit hinweist, die Infrastruktur für diese neuen Fortbewegungsmittel weiter zu verbessern.
Die Verkehrssicherheitsarbeit in Göttingen wird daher auch in Zukunft ein zentrales Anliegen der Polizei bleiben, um den Fahrerinnen und Fahrern eine sichere Nutzung der E-Scooter zu ermöglichen, sowie um insgesamt die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Die stetig steigende Beliebtheit der E-Scooter bringt Herausforderungen für die Verkehrssicherheit mit sich. Die Stadt Göttingen, wie auch andere Metropolregionen in Deutschland, steht vor der Aufgabe, nicht nur die Nutzung dieser Verkehrsmittel zu fördern, sondern auch die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten.