
Bei einer Drückjagd im Landkreis Gifhorn am 18. Januar 2025 sind beunruhigende Vorfälle dokumentiert worden, die die Aufmerksamkeit der Tierschützer auf sich zogen. Der Verein Wildtierschutz Deutschland erhebt Vorwürfe wegen illegaler Fütterungen im Naturschutzgebiet Giebelmoor. Diese Praktiken verstoßen gegen das gesetzlich verankerte Verbot des Anfütterns von Wildtieren, das in Niedersachsen nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt ist. Tierschützer der Bewegung „Hunt Watch“ haben die Situation am Ort des Geschehens aufgezeichnet und darauf hingewiesen, dass hohe Mengen Zuckerrüben und Mais dort entdeckt wurden.
Kreisjägermeister Karsten Lacü bestätigte die Illegalität des Anfütterns und kündigte an, dass die Vorfälle in der kommenden Versammlung der Jägerschaft Gifhorn zur Sprache kommen werden. Derzeit laufen die Ermittlungen der Unteren Naturschutzbehörde sowie der Unteren Jagdbehörde, um den Verdacht der Tierschützer zu klären. Bei der Feststellung illegaler Fütterungen könnten rechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen folgen, was die Situation zusätzlich anheizt.
Reform des Jagdrechts im Fokus
Die Vorfälle im Giebelmoor stehen im Kontext wachsender Forderungen nach Reformen im Jagdrecht. Tierschützer verlangen grundlegende Änderungen, um den Tierschutz besser zu gewährleisten. In Niedersachsen wird es künftig beispielsweise untersagt sein, bei der Abrichtung von Jagdhunden lebende Tiere zur Hetze zu verwenden. Diese neue Regelung stellt einen weiteren Schritt dar, den ethischen Umgang mit Tieren in der Jagdpraxis zu verbessern, wie Tierschützer Dieter Ruhnke betont.
Die Einsätze gegen illegales Anfüttern und die neuen Vorschriften reflektieren das Bestreben der Behörden, den Tierschutz zu stärken. Diese Überlegungen finden auch in den niederländischen Gesetzen Widerhall, die in der letzten Zeit umfassend überarbeitet wurden. Das Niedersächsische Vorschrifteninformationssystem (VORIS) stellt die geltenden Gesetze und Verordnungen zur Jagd bereit, um das Verständnis und die Einhaltung der Vorschriften zu fördern.
Verfügbare Informationen und Dokumente
Auf der Webseite des zuständigen Ministeriums sind zahlreiche Dokumente und Verordnungen einsehbar, darunter:
- Niedersächsische Verordnung über den Schießübungsnachweis (NSchießÜVO) vom 13. November 2024
- Neubekanntmachung des Niedersächsischen Jagdgesetzes vom 14. Dezember 2023
- Verordnung zur Durchführung des niedersächsischen Jagdgesetzes, zuletzt geändert am 18. Januar 2021
Diese Informationen sind Teil der Bemühungen, die Transparenz und den rechtlichen Rahmen der Jagdausübung in Niedersachsen zu verbessern. Das Thema Jagd bleibt weiterhin ein Streitthema zwischen Interessenvertretern, die sowohl die Jagdtradition als auch den Tierschutz in den Fokus stellen. Ein Umdenken im Umgang mit Tieren und deren Lebensraum könnte langfristig zu einem besseren Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur führen.
In der laufenden Diskussion wird deutlich, dass der Druck auf die Jagdpraktiken steigt und die Politik unter Zugzwang gerät, um auf die Bedenken der Öffentlichkeit und der Tierschützer zu reagieren. Die Entwicklungen in dieser Angelegenheit werden mit Hochspannung verfolgt.