
Am Dienstag, dem 11. März 2025, wurde ein ICE auf der Strecke von Köln nach Berlin aufgrund einer ernsthaften Bedrohung in Gifhorn gestoppt. Ein 44-jähriger Mann, der afghanischer Herkunft ist, hatte mit einem Messer und einem weiteren gefährlichen Gegenstand gedroht. Der Zug hielt um 9:40 Uhr außerplanmäßig am Bahnhof Gifhorn Süd, wo das Zugpersonal die Polizei alarmierte, um die Situation zu klären.
Wie ndr.de berichtet, evakuierte die Polizei den vollen Zug, in dem rund 340 Reisende untergebracht waren. Diese wurden sicher zum Bahnhofsvorplatz gebracht und konnten mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter nach Wolfsburg reisen, um ihre Reise nach Berlin fortzusetzen. Nachdem die Einsatzkräfte, unterstützt von Diensthunden, den Zug gründlich durchsuchten, gaben sie Entwarnung, da nichts Auffälliges gefunden wurde.
Vorangegangene Vorfälle und rechtliche Konsequenzen
Bei der Befragung stellte sich heraus, dass der 44-Jährige bereits zuvor am Hauptbahnhof Hannover in Erscheinung trat. Dort hatte er das Personal eines anderen Zuges beleidigt und mit Gewalt gedroht, nachdem ihm die Mitnahme eines Fahrrads verweigert worden war. Der Vorfall in Gifhorn wirft ein weiteres Licht auf sein aggressives Verhalten, welches bereits mehrfach Anlass zu Ermittlungen gegeben hat. Gegen den Mann laufen nun Verfahren wegen Beleidigung, Bedrohung und Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, wie auch n-tv.de anmerkt.
Trotz solcher Vorfälle bleibt das Reisen mit der Bahn in Deutschland im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln relativ sicher. Laut sicher-im-zug.de galt die Bahn in der Zeit von 2008 bis 2017 als die sicherste Verkehrsart mit einer äußerst geringen Sterblichkeitsrate. Statistisch gesehen kamen in diesem Zeitraum pro einer Milliarde Personenkilometer im Durchschnitt 0,035 Personen ums Leben, was das Risiko, bei einem Verkehrsunfall im Zug zu verunglücken, um 55-mal geringer macht als bei Pkw-Insassen.
Das Sicherheitsgefühl und gesetzliche Maßnahmen
Interessanterweise fühlen sich nur 9% der Deutschen in öffentlichen Verkehrsmitteln unsicher. Die Sicherheitsempfindung variiert allerdings stark je nach Persönlichkeit und Situation. Frauen berichten tendenziell von einem größeren Unsicherheitsgefühl als Männer. Die Bahngesellschaften haben verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit im Zug und an Bahnhöfen zu erhöhen. Dazu gehören geschultes Sicherheitspersonal, regelmäßige Kontrollen durch die Bundespolizei und moderne Videotechnik zur Abschreckung und Aufklärung.
In Notfällen stehen den Fahrgästen Zugbegleiter und Notrufsysteme zur Verfügung, während die Zivilcourage der Mitreisenden eine wichtige Rolle bei der Prävention und Aufklärung von Straftaten spielen kann. Trotz des Vorfalls in Gifhorn bleibt das allgemeine Sicherheitsgefühl im Zugverkehr hoch, und zahlreiche Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, Reisende zu schützen.