
Im Schlosspark Jever, gelegen im Landkreis Friesland, haben Naturliebhaber die Möglichkeit, das Brutgeschäft eines Saatkrähen-Paares live zu beobachten. Die Webcam, welche Teil des Projektes „Live dabei“ ist, überträgt diese einmaligen Einblicke direkt aus der Esche, wo das Nest in 22 Metern Höhe errichtet wurde. Das Weibchen in dieser Brutzeit trägt den Namen „Mathilde“ und hat in den letzten sieben Jahren ihr erstes Ei stets zwischen dem 13. und 22. März gelegt.Tagesschau berichtet, dass auch in diesem Jahr wieder mit dem Legen des ersten Eis möglicherweise ab Mitte März zu rechnen ist.
In den vergangenen Jahren lag die durchschnittliche Gelegegröße bei vier bis sechs Eiern, wobei häufig zwei bis drei Jungvögel das Nest erfolgreich verlassen haben. Das Projekt „Live dabei“ wurde im vierten Jahr initiiert und erfreut sich großer Beliebtheit – so verzeichnet die Gruppe jedes Jahr bis zu 60.000 Klicks auf den Live-Stream. Mitglieder des Projekts sind unter anderem das Schlossmuseum Jever, der NABU Niedersachsen sowie weitere lokale Umweltgruppen.Schlossmuseum erwähnt, dass das Live-Viewing auch auf den Homepages der Partnerorganisationen und auf einem Bildschirm im linken Torhaus des Schlosses verfügbar ist.
Engagement und Herausforderungen
Die Webcam war bereits am 11. Februar zur Brutsaison bereitgestellt worden, musste jedoch aufgrund von Sturmschäden am 25. Februar neu justiert werden. Für die Neuausrichtung der Kamera war die Firma Braukmann Baumpflege zuständig, während die digitale Infrastruktur von der Firma Stadtlander bereitgestellt wurde. Allerdings verschwand am 26. Februar das bereits errichtete Nest, vermutlich abgeräumt von anderen Brutpaaren. Mathilde und ihr Partner begannen daraufhin mit dem Bau eines neuen Nests, welches nun live verfolgt werden kann.
Das Männchen des Saatkrähen-Paares kümmert sich während der Brutzeit um die Nahrungsversorgung. Die Jungen werden voraussichtlich ab Mitte Mai flügge sein. Solche Projekte erlauben es, tiefere Einblicke in das Leben der Vögel zu gewinnen, ohne sie dabei zu stören. Der NABU und andere Partnerorganisationen haben ähnliche Webcams installiert, um das Privatleben von diversen Vogelarten, darunter Störche und Turmfalken, zu beobachten.NABU hebt hervor, wie wichtig solche Initiativen für das Verständnis der Tierwelt sind.