Im Landkreis Friesland ist die Zahl der kleinen Waffenscheine seit 2022 kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2024 besaßen 1.291 Personen einen solchen Waffenschein, nachdem es im Jahr 2023 noch 1.225 Lizenzinhaber waren und 2022 lediglich 1.156. Diese Zahlen wurden von der Pressestelle des Landkreises Friesland veröffentlicht, und spiegeln ein wachsendes Interesse an Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen, die mit einem kleinen Waffenschein geführt werden dürfen.
Der kleine Waffenschein ist unbefristet und gestattet das Führen von Schreckschusswaffen außerhalb der eigenen Wohnung, Geschäftsräume oder des befriedeten Besitztums. Um diese Lizenz zu erhalten, müssen Antragsteller eine Reihe von Anforderungen erfüllen, darunter die Volljährigkeit sowie der Nachweis der waffenrechtlichen Zuverlässigkeit. Hierbei wird unter anderem geprüft, ob in den letzten zehn Jahren eine rechtskräftige Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verhängt wurde oder ob minimale Anforderungen an die persönliche Eignung erfüllt sind.
Voraussetzungen und Prüfungen
Die Überprüfung der persönlichen Eignung und Zuverlässigkeit erfolgt mithilfe mehrerer Stellen, darunter das Einwohnermeldeamt, die Polizei und das Bundeszentralregister. Diese Prüfungen werden alle drei Jahre Wiederholt. Zu den spezifischen Voraussetzungen zählen:
- Volljährigkeit
- Keine Straftaten von mindestens einem Jahr in der Vergangenheit
- Kein Mitglied einer verbotenen Organisation in den letzten zehn Jahren
- Kompetenter Umgang mit der Waffe
- Keine gesicherten psychischen Erkrankungen oder Abhängigkeiten
Besonders bedeutsam ist die Regel, dass eine Person ihren kleinen Waffenschein abgeben muss, wenn sie zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr oder mehr verurteilt wird.
Regeln für das Führen von Schreckschusswaffen
Das Führen von Schreckschusswaffen in der Öffentlichkeit ist mit klaren Vorschriften verbunden. So dürfen diese Waffen, die äußerlich echten Schusswaffen ähneln, nicht an öffentlichen Orten abgefeuert werden, auch nicht während Feiern wie Silvester. Verstöße können empfindliche Strafen nach sich ziehen. Dies schließt Geldstrafen bis zu 10.000 Euro ein.
Darüber hinaus ist es untersagt, Schreckschusswaffen bei öffentlichen Veranstaltungen, wie Fußballspielen oder im Kino, zu führen. Die umstrittene Frage des gesetzlichen Rahmens ist vielen nicht bekannt; es wird daher empfohlen, sich genau über die waffenrechtlichen Bestimmungen zu informieren, bevor man einen Antrag für den kleinen Waffenschein stellt.
Schreckschusswaffen, die mit einem PTB-Zeichen gekennzeichnet sind, können unter bestimmten Bedingungen ohne waffenrechtliche Erlaubnis erworben werden. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass nur Waffen mit diesem Zeichen sowie spezifischen Kalibermarkierungen im öffentlichen Raum geführt werden dürfen. Eine Liste der Regeln zum Führen schreckschussfähiger Waffen ist im Waffengesetz festgehalten.
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Schreckschusswaffen nicht nur zur Selbstverteidigung, sondern auch für zahlreiche andere Zwecke wie Signalgebung oder Freizeitaktivitäten genutzt werden. Das Wissen um die gesetzlichen Rahmenbedingungen wird jedoch oft vernachlässigt, obwohl deren Einhaltung entscheidend für den rechtlichen Umgang mit solchen, oft als weniger bedrohlich angesehenen, Waffen ist. Informieren Sie sich daher gut über die geltenden Bestimmungen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die steigenden Zahlen der Kleinen Waffenscheine im Landkreis Friesland sowohl ein Hoffnungszeichen für die Sicherheitslage als auch eine Herausforderung für die Durchsetzung der waffenrechtlichen Regeln darstellen. Weitere Informationen zu den spezifischen Antragsmodalitäten bietet die Webseite der Gemeinde Friesland.
Die rechtlichen Bestimmungen zum Umgang mit Schreckschusswaffen sind klar geregelt und erfordern eine strikte Befolgung, um die Sicherheit der gesamten Bevölkerung zu gewährleisten. Mehr dazu erfährt man auf Bussgeldkatalog und NWZonline.
