Emsland

Klimawandel bedroht unsere Wälder: Neue Baumarten für die Zukunft!

In Niedersachsen wird aktiv an der Aufforstung und Neugestaltung der Wälder gearbeitet, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Im Emsland haben die Niedersächsischen Landesforsten eine Pflanzaktion durchgeführt, bei der rund 90.000 neue Bäume gesetzt wurden. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenden Strategie zur Aufforstung und Waldentwicklung, die auch auf wirtschaftliche und ökologische Aspekte abzielt. Förster Björn Staggenborg überwacht die Pflanzungen und stellt mithilfe eines Zollstocks sicher, dass die neuen Bäume in den richtigen Abständen zueinander gepflanzt werden.

Der Waldumbau im Emsland ist besonders notwendig, da diese Region stark von Trockenheit und dem Borkenkäfer betroffen ist. In den letzten Jahren sind zwischen 15 und 20 Prozent der Fichten und Lärchen im Forstamt Ankum abgestorben. Angesichts dieser Herausforderungen wird der Fokus auf die Pflanzung von laubabwerfenden Baumarten gelegt. So entstehen im neuen Waldgebiet in Emsbüren auf einer Fläche von 2,7 Hektar 400 Hainbuchen, 4.000 Traubeneichen sowie Salweiden und Feldahorn.

Vielfalt der Baumarten als Schlüssel zur Zukunft

Die Wahl der Baumpflanzen fällt in eine Zeit, in der die Artenvielfalt in Wäldern stark eingeschränkt ist. Eine aktuelle Studie von Forschenden der Technischen Universität München und der Universität Wien zeigt, dass die Eignung von Baumarten für das 21. Jahrhundert entscheidend ist. Der Klimawandel hat bereits zu einem beträchtlichen Baumsterben in Mitteleuropa geführt, und der Druck auf die verbleibenden Wälder steigt. Laut den Forschern ist es wichtig, Baumarten auszuwählen, die sowohl gegen aktuelle als auch gegen zukünftige klimatische Bedingungen gewappnet sind. Die Vielfalt der Baumarten wird als schlüsselfaktor hervorgehoben, da gemischte Wälder robuster gegenüber Störungen sind, jedoch in Europa rar werden könnten.

Ein beunruhigendes Ergebnis der Untersuchung ist, dass die durchschnittliche Anzahl von klimafiten Baumarten in Deutschland bei nur etwa zehn pro Quadratkilometer liegt, während unter stabilen klimatischen Bedingungen bis zu 18 Arten möglich wären. Diese Einschränkungen könnten die natürlichen Waldfunktionen wie Kohlenstoffspeicherung und Biodiversitätsbewahrung beeinträchtigen.

Vorbereitung auf die Zukunft

Ein weiterer Schritt zur Stabilisierung der neuen Bäume im Emsland ist die vorherige Aussaat von Roggen, um den Boden vor Austrocknung zu schützen. Förster Staggenborg zeigt sich optimistisch und erwartet, dass die Bäume trotz der bestehenden Trockenheit gut anwachsen. Das langfristige Ziel der Aufforstungsmaßnahmen ist die Schaffung eines stabilen Waldes mit blühenden Waldrändern und hohen Bäumen, was in etwa 50 Jahren erreicht sein soll.

Die Maßnahmen im Emsland sind Teil eines größeren Plans, bei dem bis 2045 alle Kommunen in Niedersachsen klimaneutral werden sollen. Dies umfasst nicht nur Aufforstungs- und Schutzmaßnahmen, sondern auch finanzielle Unterstützung vonseiten des Landes. Angesichts der aktuellen Herausforderungen durch den Klimawandel ist der Schutz und die Wiederherstellung der Waldflächen unerlässlich.

Insgesamt zeigt die Situation im Emsland, dass die Verbindung von ökologischen Bedürfnissen und der Berücksichtigung von klimatischen Veränderungen entscheidend ist für die zukünftige Waldbewirtschaftung. Die Vielfalt und Auswahl der Baumarten werden dabei zur zentralen Frage, um die Wälder für kommende Generationen zu sichern. Während die dieser Prozess fortschreitet, bleibt die Hoffnung, dass durch diese weitreichenden Maßnahmen eine nachhaltige Entwicklung der Wälder erreicht wird.

Für mehr Informationen zu den Aufforstungsmaßnahmen im Emsland, besuchen Sie NDR. Die Studienergebnisse zur Baumartenwahl können Sie bei der Technischen Universität München nachlesen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
ls.tum.de

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