Der Landkreis Emsland hat mit der Gesellschaft Meilenstein ein umfassendes Förderprogramm ins Leben gerufen, um die medizinische Versorgung in der Region nachhaltig zu sichern. Ziel dieses Programms ist es, Anreize für Medizinstudierende sowie angehende Ärztinnen und Ärzte zu schaffen, sich nach ihrem Studium im Emsland niederzulassen. Dies geschieht durch eine Reihe von finanziellen Unterstützungsmaßnahmen, die nach Anpassungen durch den Kreistag nun umfangreicher gestaltet sind. Die Förderung umfasst beispielsweise die Unterstützung des Praktischen Jahres (PJ) in Lehrkrankenhäusern im Emsland, wobei die Höhe der Förderung 400 Euro pro Monat für maximal 12 Monate beträgt. Bis zur Einstellung dieser Förderung Ende 2023 haben bereits 171 Medizinstudierende von dieser Maßnahme profitiert.
Ab 2025 wird das Programm zudem ausgeweitet, um auch Praxen für Kinder- und Jugendmedizin zu berücksichtigen. Zusätzlich erhalten Medizinstudierende Zuwendungen für Famulaturen, Blockpraktika und Hospitationen, die mit 125 Euro pro Woche für maximal 8 Wochen bezuschusst werden. Interessierte können ab sofort Anträge auf diese neuen Förderangebote stellen. Seit seiner Einführung im Jahr 2014 hat der Landkreis Emsland Stipendien für Medizinstudierende bereitgestellt und insgesamt rund 1,6 Millionen Euro in Stipendien, Famulaturen und die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin investiert. Bisher haben 19 Studierende ein Stipendium erhalten, und 380 haben von der Unterstützung bei Famulaturen profitiert.
Langfristige Perspektiven für Mediziner
Um die ärztliche Versorgung im Emsland langfristig zu sichern, fördert der Landkreis seit 2015 die Niederlassung von Ärzten und Psychotherapeuten. Dabei wurden bislang 66 Inanspruchnahmen verzeichnet, davon allein 55 für Hausärztinnen und Hausärzte. Für die Niederlassung stehen unterschiedliche Förderhöhe zur Verfügung, die unter anderem 15.000 Euro für Hausärzte in Kommunen über 30.000 Einwohnern und 30.000 Euro in kleineren Kommunen umfasst. Auch Fachärzte und Psychotherapeuten erhalten finanzielle Unterstützung für die Niederlassung.
Ein weiterer zentraler Aspekt des Programms ist das Projekt „Regionales Wundmanagement im südlichen Emsland“, das 2015 für zwei Jahre gefördert wurde. Ziel dieses Projekts war die Verbesserung der Pflege und Behandlung von Patienten mit chronischen Wunden durch ein einheitliches Versorgungskonzept. Die resultierenden Vorteile umfassten eine erhöhte Transparenz in der Diagnostik sowie eine Entlastung der Ärzte und die Erweiterung der Tätigkeiten für Pflegekräfte. Ebenfalls wichtig ist das Projekt „Telemedizinische psychiatrische Versorgung nach Entlassung“, welches darauf abzielt, depressiv erkrankte Patienten nach ihrem Aufenthalt in einer Klinik nahtlos weiter zu betreuen.
Dynamik im Gesundheitswesen
Der demographische Wandel und die damit verbundene Nachfolgesuche bei niedergelassenen Ärzten führen dazu, dass junge Ärzte zahlreiche berufliche Perspektiven und Niederlassungschancen im Emsland erwarten können. Ein Stipendienprogramm, das Medizinstudierende anspricht, fordert die Absolventen zur Verpflichtung, mindestens fünf Jahre im ländlichen Raum zu arbeiten, um die flächendeckende medizinische Versorgung sicherzustellen. Förderberechtigt sind dabei diejenigen Studierenden, die den Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung erfolgreich abgeschlossen haben.
Diese Programme sind Teil eines größeren Trends, der die medizinische Infrastruktur des Landkreises Emsland stärkt. Insgesamt wurden bis jetzt etwa 2,8 Millionen Euro in die medizinische Versorgung investiert, was die beständigen Bemühungen des Landkreises unterstreicht, junge Mediziner anzusprechen und zu halten, sowohl in der Allgemeinmedizin als auch in spezifischen Fachrichtungen.
Die Entwicklungen im Landkreis Emsland sollten als Vorbild für andere Regionen angesehen werden, die mit ähnlichen Herausforderungen im Bereich der medizinischen Versorgung konfrontiert sind. Durch die Verbindung von finanzieller Unterstützung und gezielten Projekten wird eine nachhaltige Lösung angestrebt, die der Bevölkerung zugutekommt.
Weitere Informationen zu den Förderprogrammen und zur Antragstellung sind auf den Webseiten von Nordnews, Emsland und Bayern zu finden.
