
Alan Khalil, ein vielseitiger OP-Pfleger und Influencer aus Emden, hat mit seiner Marke „OP Bros“ die Welt der sozialen Medien nachhaltig geprägt. Khalil, der im Jahr 2022 eine Leiharbeitsfirma gründete, veröffentlicht satirische Klinikvideos, die in Deutschland auf reges Interesse stoßen. Mit über 450.000 Followern auf Instagram und TikTok ist Khalil ein erfolgreicher Unternehmer, der seine kreative Vision in der Gesundheitsbranche verwirklicht. Seine Videos, die oft von Prominenten wie Jan Böhmermann geteilt werden, greifen humorvoll medizinische Themen auf und bedienen eine Marktlücke im Krankenhaus-Marketing. Khalil und sein Kollege Irfan-Zeki Gök produzieren bundesweit Inhalte mit Pflegekräften und Ärzten, was die Wahrnehmung des Pflegeberufs positiv beeinflusst.
Ein besonderes Highlight war ein Video zur Bundestagswahl, das über 12.500 Mal geteilt wurde und mehr als 18.000 Kommentare erhielt. Khalil hat den Fokus seiner Leiharbeitsfirma mittlerweile auf das Krankenhaus-Marketing gelegt, was sich in der wachsenden Zahl seiner 20 Angestellten widerspiegelt. Seinem Unternehmen stehen auch internationale Anfragen bevor. Seine Ehefrau Nele leitet als Geschäftsführerin die Firma, während Khalil selbst einen Song namens „Propofol“ aufnahm, um Aufmerksamkeit für die Branche zu generieren.
Diskriminierung im Gesundheitswesen
Sidra Khan-Gökkaya, Migrationsforscherin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, bestätigte, dass diskriminierendes Verhalten von Gesundheitsdienstleistern häufig auftritt. Patienten äußern Bedenken hinsichtlich der Kompetenz von Mitarbeitenden und ziehen es vor, sich nicht von bestimmten Mitarbeitern behandeln zu lassen. Die Studie untersucht den Einfluss von Migrationshintergrund und sozialem Status auf die medizinische Behandlung und dokumentiert Fälle von absichtlicher Diskriminierung, die arbeitsrechtliche Konsequenzen haben sollten.
Rassismus und Gesundheit
Antischwarzer Rassismus hat im deutschen Gesundheitssystem tiefe Wurzeln. Dies wird besonders im Afrozensus sichtbar, der die Erfahrungen von Tausenden Schwarzen Menschen in Deutschland dokumentiert. Laut der Sozialwissenschaftlerin Muna Aikins haben Schwarze Menschen oft das Gefühl, dass ihre Schmerzäußerungen nicht ernst genommen werden, was auf rassistische Stereotype zurückzuführen ist. Zwei Drittel der Befragten im Afrozensus gaben an, sich beim Arzt nicht ernst genommen zu fühlen. Die medizinischen Behandlungen sind oft auf weiße Patienten ausgerichtet, was zu ernsthaften Missverständnissen und Fehldiagnosen bei Schwarzen Menschen führt.
Die Gesundheitswissenschaftlerin Theda Borde kritisierte zudem, dass Rassismus im Ausbildungscurriculum von Medizinberufen nur am Rande behandelt wird. Es gibt jedoch auch positive Entwicklungen: Krankenhäuser werden diverser, und das Bewusstsein für Rassismus in der Gesellschaft hat seit der Black-Lives-Matter-Bewegung 2020 zugenommen. Es bleibt zu hoffen, dass durch kontinuierliche Aufklärung und strukturelle Veränderungen die Diskriminierung im Gesundheitswesen abgebaut werden kann, um eine gerechtere und integrativere medizinische Versorgung für alle Menschen zu gewährleisten.