
Am 30. Dezember 2024 ereignete sich im Schloss Evenburg in Leer ein spektakulärer Kunstraub. Ein wertvolles Gemälde, das von einem renommierten niederländischen Künstler geschaffen wurde, wurde während der regulären Öffnungszeiten zwischen 11 Uhr und 17 Uhr entwendet. Laut den Berichten von NDR war das Kunstwerk Teil einer Ausstellung, die bis zum 6. Januar 2025 öffentlich zugänglich war. Das Gemälde, welches künstlerisch einen toten Singvogel darstellt, hat einen geschätzten Wert von rund 10.000 Euro.
Die Polizei geht davon aus, dass die Täter sich als Besucher ausgaben, um unauffällig an das Gemälde zu gelangen. Trotz einer Sicherung mit Draht konnte das Kunstwerk entwendet werden. Infolgedessen bitten die Behörden um Zeugenhinweise, die unter der Telefonnummer (0491) 97 69 00 gemeldet werden können. Auch ein Foto eines vergleichbaren Gemäldes wurde von der Polizei im Internet veröffentlicht, um mögliche Hinweise zu sammeln, wie n-tv berichtet.
Sicherheitsvorkehrungen und Herausforderungen
Dieser Vorfall wirft Fragen zur Sicherheit von Kunstwerken in öffentlichen Einrichtungen auf. Der Diebstahl im Schloss Evenburg steht stellvertretend für ein größeres Problem, das auch in renommierten Museen beobachtet wird. Die Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) äußerte kürzlich in Bezug auf die Sicherheitsvorkehrungen der Staatlichen Museen zu Berlin Kritik. Anlass waren notwenige Verbesserungen nach mutwilligen Beschädigungen von Artefakten auf der Museumsinsel. Grütters fordert, dass sich die Ausstellungshäuser „Fragen stellen lassen“ müssen, um die Sicherheitsstandards zu erhöhen. Dies ist vor dem Hintergrund eines zunehmenden Vandalismus in Museen besonders relevant, wie Deutschlandfunk Kultur berichtet.
Eckart Köhne, Präsident des Deutschen Museumsbundes, stellt fest, dass Museen wie die allgemeinen öffentlichen Räume einen Schutz der Allgemeinheit genießen sollten. Er vergleicht den Polizeischutz bei Fußballspielen mit der Notwendigkeit, auch Kunstwerke angemessen abzusichern. Köhne lehnt jedoch bewaffnete Aufseher in Museen ab und bezeichnet dies als „Tabubruch“, da dies den unbeschwerten Kunstgenuss gefährden könnte. Zudem warnt er vor den Auswirkungen des alltäglichen Vandalismus in Museen, der bereits zu ernsthaften Beschädigungen geführt hat.
Der Diebstahl im Schloss Evenburg stellt somit nicht nur einen Verlust an Kunst und Kultur dar, sondern schärft auch den Fokus auf die Wichtigkeit von Sicherheitsvorkehrungen in kulturellen Institutionen, die oft nicht den modernen Bedrohungen gewachsen sind.