Emden

Korvette „Köln“: Verzögerungen und IT-Probleme bei der Bundeswehr!

Die deutsche Marine steht vor erheblichen Herausforderungen bei der Einführung der neuen Korvette „Köln“. Ursprünglich sollte das Schiff, Teil der neuen Korvetten-Generation, bereits in diesem Jahr in Dienst gestellt werden. Nun wird die Indienststellung jedoch auf 2026 verschoben, wie das Merkur berichtet. Derzeit befindet sich die „Köln“ im Dock von Blohm+Voss in Hamburg, wo sie mit einer Reihe von IT-Problemen, insbesondere bei den Waffensystemen und der Sensorik, zu kämpfen hat.

Die Verzögerungen sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Neben den ungelösten IT-Herausforderungen gibt es auch Schwierigkeiten mit der Luftaustauschrate, die nachgebessert werden müssen. Die Marine stellt hohe Anforderungen an die neue Korvette, welche zusätzlichen Druck auf den Entwicklungsprozess ausüben. Ein Unfall beim Verlegen des Schiffs von Hamburg nach Rostock, bei dem die „Köln“ mit dem Schwimmdock kollidierte, hat die Situation weiter verkompliziert. Die Reparatur der beschädigten Trinkwassertanks wird mindestens zwei Monate in Anspruch nehmen.

Vorgeschichte und Entwicklung

Die „Köln“ trägt die Kennung F 265 und wurde im April 2022 getauft. Ursprünglich war deren Übergabe an die Bundeswehr für Oktober 2022 vorgesehen. Diese Verzögerungen hatten sich bereits im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und notwendigen Ergänzungen am IT-System abgezeichnet. Die Marine plant, die Korvette auch zu Ausbildungszwecken zu nutzen, obwohl sie sich noch in der Erprobungsphase befindet. Ab November wird das Schiff für acht Monate in Hohe Düne stationiert, um der Besatzung die erforderlichen Übungen zu ermöglichen, wie Tag24 berichtet.

Die neue Korvettenklasse, zu der auch die Schiffe „Emden“, „Karlsruhe“, „Augsburg“ und „Lübeck“ gehören, wird für ihre geringe Einsatzfähigkeit in Küstennähe gelobt. Die Schiffe sind 89 Meter lang, kleiner und leichter bewaffnet als Fregatten, was sie schneller und wendiger macht. Wie auf der Seite der Bundeswehr berichtet, wurden bisher zwei Schiffe dieser Klasse getauft, wobei die „Emden“ sich bereits auf Probefahrt befindet und die siebte Korvette der deutschen Marine darstellen wird.

Finanzierung und Herausforderungen

Die Bundeswehr verfügt über ein Budget von fast 26 Milliarden Euro für 2023 sowie ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro, um die Defizite in der Verteidigung zu beheben. Dennoch wird die hohe Automatisierung der neuen Korvetten als problematisch angesehen, da sie die Schiffe unter anderem anfällig für Hacker-Angriffe macht. Das Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWES) ist weiterhin außer Funktion, und Uneinigkeit zwischen den Unternehmen, die für die Ausrüstung verantwortlich sind, hat die Entwicklung des Systems verzögert.

Der Militärhistoriker Sönke Neitzel hat die gegenwärtige Situation scharf kritisiert und festgestellt, dass Deutschland den Realitäten hinterherlaufe, während es an politischem Willen zur Umsetzung der Ziele fehle. Die Verzögerungen und die damit verbundenen Herausforderungen werfen ernste Fragen zur Zukunft der deutschen Marine auf und stellen die Effektivität der Verteidigungspolitik infrage.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
merkur.de
Weitere Infos
tag24.de
Mehr dazu
bundeswehr.de

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