In Sulingen ist Gudrun Hoffmann eine der fleißigen Helferinnen, die sich seit langem für Flüchtlinge einsetzen. Seit zehn Jahren strickt sie für die Flüchtlingsinitiative vor Ort und hat an die Familie Al Mohamad Strickwaren übergeben. Diese umfasst drei Strickjacken, zwei Paar Socken und einen Schal. Die Familie, die aus dem Osten Syriens stammt, lebt seit August 2024 in Sulingen und hat seit 1. November 2024 eine eigene Wohnung bezogen, nachdem sie zunächst in einer Sammelunterkunft untergebracht war. Alexandra Löwen unterstützt die Familie als Patin seit deren Ankunft und hilft, die Integration zu erleichtern.
Ahmad Al Mohamad, der 29-jährige Familienvater, hat nicht nur ein Studium in Petrochemie begonnen, sondern besucht auch einen Integrationskurs. Dessen Ziel ist es, Sprachniveau B1 zu erreichen, bevor er in einen B2-Kurs wechselt, der ihn auf eine Berufsausbildung vorbereiten soll. Währenddessen wird seine Tochter Yamama, die sechs Jahre alt ist, ab Februar eine Kindertagesstätte besuchen. Ihr jüngerer Bruder Edris, der erst drei Jahre alt ist, wartet noch auf einen Kita-Platz.
Engagement für Flüchtlingsschutz
Das Engagement von Menschen wie Gudrun Hoffmann ist jedoch nur ein Teil eines umfassenderen Systems, das Flüchtlingen in Deutschland helfen soll. Dr. Heser ist seit 2015 aktiv im Flüchtlingsschutz, motiviert durch die Ankunft von über einer Million Flüchtlingen in Deutschland. Seiner Erfahrung nach ist es wichtig, direkt in Flüchtlingsunterkünften zu helfen, um ein Verständnis für die Fluchtursachen und die Hoffnungen der Flüchtlinge zu entwickeln. Der aktuelle Ukraine-Konflikt hat ihn einmal mehr dazu motiviert, sich für den Schutz von Flüchtlingen einzusetzen, während Dr. Naumann betont, dass der Flüchtlingsschutz eine zentrale Herausforderung darstellt, die zahlreiche Akteure erfordert.
In Deutschland sind Organisationen wie der UNHCR und die UNO-Flüchtlingshilfe entscheidend, um Unterstützung zu bieten und Flüchtlingen zu helfen. Dr. Heser wünscht sich, im Aufsichtsrat der UNO-Flüchtlingshilfe tätig zu sein, um Spenden effektiv zu nutzen und das Bewusstsein für die schwierigen Situationen von Flüchtlingen zu schärfen. Sein Ziel ist es, Vorurteile abzubauen und sachliche Diskussionen über Flucht und Asyl in Deutschland zu fördern.
Integrationsherausforderungen und -chancen
Die Ankunft in einem neuen Land bringt für viele Geflüchtete erhebliche Herausforderungen mit sich. Sie müssen sich an unbekannte Abläufe, Verhaltensweisen und Sprachbarrieren gewöhnen, was besonders für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge belastend sein kann. Hierbei ist die besondere Unterstützung notwendig, um sicherzustellen, dass diese jungen Menschen nicht allein gelassen werden.
Die Integration von Geflüchteten wird auch durch negative Erfahrungen mit Behörden und unzureichende Berichterstattung über Fluchtumstände erschwert. Akzeptanz in der Bevölkerung spielt eine wichtige Rolle für einen gelungenen Integrationsprozess. Die Angst und Sorgen, die viele Menschen im Aufnahmeland empfinden, müssen ernst genommen werden, um ein positives Klima zu schaffen. Die Unterstützung von Schutzsuchenden kann jedoch nicht nur soziale Integration fördern, sondern auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen mit sich bringen.
Gudrun Hoffmann strickt nicht nur für die Geflüchteten, sondern gibt mit ihrer Initiative auch ein Zeichen des Miteinanders und der Hoffnung. Ihre Rückmeldungen in Form von Briefen und Fotos von den Empfängern ihrer Strickwaren zeigen, wie wichtig solche Gesten sind. Wolle kauft sie selbst, da sie keine Wollreste mehr verwenden möchte, und plant weiterhin, die Flüchtlingsinitiative zu unterstützen, die nun seit zehn Jahren aktiv ist und weiterhin eine wichtige Rolle spielt in der Bewältigung der örtlichen Herausforderungen.
