
Am 1. April startet im Sulinger Hallenbad ein neuer Schwimmkurs, der speziell für Frauen konzipiert ist. Die Ankündigung erfolgt durch Annika Behnken, die Integrationsbeauftragte der Stadt Sulingen. Diese Initiative wird in Kooperation mit Silke Müller von Bethel im Norden durchgeführt und erhält finanzielle Unterstützung vom Integrationsfonds des Landes Niedersachsen. Der Kurs richtet sich an Frauen ab 16 Jahren, unabhängig von ihrem Migrationshintergrund, und zielt darauf ab, Frauen, die nicht schwimmen können oder sich im Wasser unsicher fühlen, ein neues Selbstbewusstsein zu vermitteln.
Dieser Schwimmkurs umfasst sechs Termine, die sich über die Tage vom 1. bis 3. April sowie vom 8. bis 10. April erstrecken. Die Kurszeiten sind jeweils von 13 bis 14 Uhr angesetzt, und die Teilnehmerzahl wird auf 10 bis 12 Frauen begrenzt. Für die Teilnahme fallen Kosten in Höhe von 20 Euro an, wobei bei regelmäßiger Teilnahme 10 Euro zurückerstattet werden. Eine spezielle Kleiderordnung gibt es nicht; wichtig ist lediglich das Interesse am Wasser. Kinderbetreuung wird während des Kurses nicht angeboten. Anmeldungen sind bis zum 15. März bei Annika Behnken möglich, die telefonisch oder per E-Mail kontaktiert werden kann.
Hintergrund und Zielgruppe
In Sulingen leben viele Migrantinnen, die oftmals den Wunsch äußern, schwimmen zu lernen. Aus religiösen oder ethischen Gründen nehmen viele dieser Frauen jedoch nicht an öffentlichen Schwimmzeiten teil. Das neue Angebot fokussiert darauf, den Teilnehmerinnen das Schwimmen beizubringen, sodass sie anschließend an der freien Schwimmzeit für Frauen im Verein teilnehmen können. Diese freie Schwimmzeit steht allen weiblichen Vereinsmitgliedern offen, unabhängig von ihrem Migrationshintergrund. Ein Großteil der Interessierten sind Frauen mit Migrationshintergrund, viele davon aus muslimischen Ländern, was die Zielgruppe des Kurses weiter prägt.
Die Gemeinwesenarbeit im Stadtteil hat eine wichtige Rolle dabei, den Kontakt zwischen interessierten Frauen und dem Sportverein herzustellen. Die Integrationsbeauftragte verbreitet das Angebot aktiv über ihre Netzwerke. Migrantische Organisationen in der Stadt unterstützen ebenfalls bei der Vermittlung interessierter Frauen an den Verein. Trotz einer hohen Nachfrage in der Vergangenheit waren die verfügbaren Plätze oft schnell vergeben, was das große Interesse am Schwimmen seitens vieler Frauen deutlich macht.
Positive Einflüsse des Kursangebots
Der Schwimmunterricht hat in den vergangen Jahren bei den Teilnehmerinnen positive Effekte gezeigt. Frauen lernen in einer geschützten Umgebung, die frei von männlichen Beobachtern ist, was vielen Sicherheit bietet. Dennoch sind die Erfolge im Schwimmunterricht unterschiedlich; nicht alle Frauen erreichen nach zwölf Terminen die volle Schwimmfähigkeit. Die Wassergewöhnungsphase kann für einige Frauen länger dauern, insbesondere für jene, die Angst vor Wasser haben.
Einige Frauen möchten aus diesem Grund im Nichtschwimmerkurs bleiben, während andere den Schritt in die freie Schwimmzeit wagen. Trotz dieser Herausforderungen ist der Schwimmkurs eine wertvolle Gelegenheit, um Frauen nicht nur das Schwimmen näherzubringen, sondern ihnen auch zu helfen, ein höheres Maß an Selbstbewusstsein im Umgang mit Wasser zu entwickeln. Insgesamt zeigt sich, dass das Interesse am Schwimmen, insbesondere bei migrantischen Frauen, weiterhin sehr groß ist. Diese Entwicklung könnte für die Integration in die Gesellschaft von entscheidender Bedeutung sein.