
Die IG Metall ruft am 15. März zu großangelegten Demonstrationen in fünf deutschen Großstädten auf, um gegen Jobabbau, Werkschließungen und die Abwanderung ins Ausland zu protestieren. Betroffene Beschäftigte aus Nienburg und Diepholz werden an der Demonstration in Hannover teilnehmen. Dabei werden die Teilnehmer ermutigt, Freunde und Familie mitzubringen, um die Proteste zu unterstützen. Ein Bus für die Demonstranten wird von der IG Metall Nienburg-Stadthagen organisiert, der am 15. März um 9:30 Uhr in Sulingen und um 10:10 Uhr bei Bremskerl in Leeseringen abfährt. Anmeldungen für die Busfahrt können bei der IG Metall-Geschäftsstelle oder über Betriebsräte und Vertrauensleute erfolgen.
Zusätzlich werden auch zwei Busse aus dem Nachbarkreis Diepholz nach Hannover fahren, während weitere Teilnehmer aus Schaumburg und Wunstorf mit der Bahn anreisen. Die Demonstration beginnt um 11:55 Uhr im Georgengarten Hannover und endet um 14:00 Uhr. Der Protest folgt einem Warnstreik, der am 4. März bei Bremskerl in Leeseringen stattfand, an dem 140 Beschäftigte teilnahmen. Bremskerl gehört zur Textil- und Bekleidungsindustrie und steht aufgrund von Lohndiskussionen und drohenden Kürzungen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie
Die Friedenspflicht endete Ende Februar, da Arbeitgeber und Arbeitnehmer in den aktuellen Tarifverhandlungen keine Einigung erzielt haben. Die IG Metall fordert eine Erhöhung des Lohns um 6,5 Prozent, während die Arbeitgeber lediglich 1,3 Prozent für 2025 und 1,7 Prozent für 2026 anbieten. Für die Bremskerl-Branche verlangt die IG Metall mindestens 200 Euro mehr Lohn und den Erhalt der Altersteilzeit. Die dritte Verhandlungsrunde wird am 12. März in Ostbevern (NRW) stattfinden.
Zusätzlich zur Demonstration in Hannover plant die IG Metall auch einen Protest in Wolfsburg für die dritte Tarifrunde mit Volkswagen. Dort werden Tausende Teilnehmer erwartet, die vom Werk zur Volkswagen Arena ziehen. Die Sorgen um Lohnkürzungen von 10 Prozent sowie die Streichungen von Boni und Zulagen prägen das klare Bild der Unzufriedenheit. Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen ebenfalls zur Debatte.
Zukunftskonzept von IG Metall
Die IG Metall, zusammen mit dem Betriebsrat, bleibt aktiv, indem sie ein eigenes Zukunftskonzept präsentiert hat. Dieses sieht vor, dass eine Tariferhöhung in einen Zukunftsfonds eingebracht wird, im Gegenzug soll auf Kündigungen verzichtet werden. Voraussetzung ist hierbei die Übernahme eines Pilotabschlusses für die Metall- und Elektroindustrie, der eine Erhöhung von 5,1 Prozent vorsieht. Der Volkswagen-Konzern hat bisher jede Erhöhung abgelehnt und stattdessen eine „Minus-Runde“ gefordert. Die Landesregierung in Niedersachsen steht hinter dem Konzept der IG Metall, und Wirtschaftsminister Olaf Lies betonte die Notwendigkeit schneller Lösungen für die anhaltenden Probleme in der Branche.
Falls bis zum 1. Dezember keine Einigung erzielt wird, droht die IG Metall mit Streikmaßnahmen. Der Haustarif von Volkswagen gilt für ca. 125.000 Beschäftigte an sechs großen Standorten in Niedersachsen und Hessen, wobei die Friedenspflicht bis Ende November gilt.