
Am 7. März 2025 sind in Niedersachsen Beschäftigte von Kitas, Jugendhilfe und Sozialarbeit zu einem Warnstreik aufgerufen worden. Diese Maßnahmen folgen einem bereits am 5. März durchgeführten Streik, bei dem das Personal in Kliniken und Pflegeeinrichtungen die Arbeit niederlegte. Der Fokus des aktuellen Warnstreiks liegt auf den Berufen mit hohem Frauenanteil, um auf den Equal Pay Day aufmerksam zu machen, der zeitgleich mit dem Internationalen Frauentag am 8. März 2025 gefeiert wird. ndr.de berichtet, dass in Städten wie Hannover, Braunschweig und Göttingen die städtischen Kitas geschlossen bleiben, während in einigen Regionen bis zu 50 Prozent des Kita-Personals die Arbeit niederlegt.
In der Stadt Hannover wird aufgrund eines hohen Krankenstands auf Notgruppen verzichtet. Auch die Kliniken im Raum Hannover und Lüneburg sind betroffen, wo teilweise keine Operationen durchgeführt werden können, während die Notfallversorgung gesichert ist. Geplante Kundgebungen in mehreren Städten, darunter Lüneburg und Göttingen, sollen die Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen und höherer Bezahlung untermauern.
Hintergrund und Forderungen
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat den Warnstreik ausgerufen, nachdem die Tarifverhandlungen für über 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst am 18. Februar ohne Angebot blieben. Gewerkschaften fordern eine Lohnerhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie drei zusätzliche freie Tage und höhere Zuschläge für belastende Arbeitszeiten. verdi thematisiert außerdem die hohen Belastungen, mit denen Arbeitnehmer konfrontiert sind, vor allem angesichts der häufigen Doppelt- und Dreifachbelastungen aus Arbeit, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen.
Christine Behle, stellvertretende ver.di-Vorsitzende, hebt die Notwendigkeit von Veränderungen hervor, da viele Beschäftigte aus den sozialen Berufen durch unattraktive Arbeitsbedingungen und unbesetzte Stellen stark belastet sind. Ergebnisse einer Arbeitszeitbefragung zeigen, dass vor allem die Pflege und die Sozialarbeit von einem hohen Druck aufgrund fehlender Kollegen betroffen sind.
Gender Pay Gap und Lohngerechtigkeit
Der Warnstreik kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Gender Pay Gap in Deutschland 2024 bei 16 Prozent liegt. Wenn es um den öffentlichen Dienst geht, liegt die mittlere Lohnlücke zwischen den Geschlechtern bei 9 Prozent, verglichen mit 23 Prozent in der Privatwirtschaft. wirtschaftsdienst.eu hebt hervor, dass der besser bezahlte öffentliche Dienst zwar eine geringere Lohnlücke aufweist, jedoch weiterhin erheblicher Verbesserungsbedarf besteht.
Um die Lohngerechtigkeit zu verbessern, fordern die Gewerkschaften auch strukturelle Änderungen, um faire Arbeitsbedingungen in sozialen Berufen zu gewährleisten. Dementsprechend wird die Bezahlung sowie die Lackierung der Arbeitsbedingungen, vor allem durch gesetzlich geregelte Entgelte und Zuschläge, beinhalten.
Zusammenfassend zeigen die aktuellen Warnstreiks nicht nur die unzureichende Bezahlung von Beschäftigten im sozialen Sektor auf, sondern auch die anhaltenden Herausforderungen in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit und faire Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 14. März statt, und die Gewerkschaften setzen ihre Hoffnungen auf grundlegende Veränderungen, die den hohen Anforderungen dieser Berufe gerecht werden.