Diepholz

Eydelstedt erhöht Gewerbesteuer: Gemeinde passt Steuersätze an!

Die Gemeinde Eydelstedt, Teil der Samtgemeinde Barnstorf, hat angekündigt, ihre Gewerbesteuer zu erhöhen, um sie an den einheitlichen Satz der umliegenden Mitgliedsgemeinden anzupassen. Diese Maßnahme erfolgt im Rahmen umfassender finanzieller Anpassungen, die auch die Grundsteuer betreffen. Besonders bemerkenswert ist, dass die Grundsteuerhebesätze ebenfalls verändert werden sollen, was zu einer über insgesamt höheren steuerlichen Belastung für Anwohner führen dürfte. Laut Kreiszeitung wird der Hebesatz für die Gewerbesteuer von 350 auf 390 Punkte angehoben, wodurch die voraussichtlichen Mehreinnahmen auf rund 200.000 Euro steigen sollen.

Bürgermeisterin Martina Thesing erwägt eine Erhöhung der Grundsteuer B um 60 Punkte, entscheidet sich jedoch letztendlich für eine moderate Anhebung von 40 Punkten. Der aktuelle Hebesatz für die Grundsteuer A liegt bei 400 Punkten, während der Hebesatz für die Grundsteuer B bei 169 Punkten liegt. Die Samtgemeindeverwaltung plant, diese Sätze weiter anzupassen, um den finanziellen Bedürfnissen der Gemeinde gerecht zu werden. Ratsmitglied Indra Diering stellt fest, dass die Hebesätze im Vergleich zu anderen Kommunen im Landkreis Diepholz im unteren Bereich liegen, was vermutlich die Entscheidung zur Erhöhung erleichtert hat.

Kritik und Unterstützung

Die Reaktionen der Gemeinderatsmitglieder sind gespalten. Während Sebastian Voß die Erhöhung unterstützt und die Notwendigkeit betont, die Samtgemeindeumlage zu stemmen, zeigt sich Ulrich Aumann skeptisch. Er fordert Einsparungen in der Samtgemeinde und äußert Bedenken hinsichtlich der zunehmenden finanziellen Belastungen für die Bürger. Er erwähnt auch ein Defizit des Freibades von 320.000 Euro aus dem letzten Jahr, welches ausgeglichen werden musste, und hebt hervor, dass der Haushalt intensiv geprüft werden muss.

Die Abstimmung über die neuen Hebesätze verlief einstimmig, obwohl Aumann gegen die Erhöhung war. Es wurde angemerkt, dass es Verwirrungen über den Abstimmungsprozess gab, da Aumann dachte, die Frage würde separat behandelt. Letztlich akzeptiert er jedoch das Ergebnis.

Zusätzlicher Kontext zu Steuerbelastungen

In Deutschland sind die steuerlichen Belastungen für Unternehmen im internationalen Vergleich relativ hoch. Laut einer Analyse des DIHK liegt die durchschnittliche Unternehmensbelastung bei etwa 30 Prozent, was über dem OECD-Durchschnitt von 23 Prozent liegt. Dies kann zu Wettbewerbsnachteilen führen, insbesondere für Dienstleistungsunternehmen und neue Betriebe, die in diesen Regionen ansässig werden möchten.

Die Erhöhung der Grundsteuer B wird ebenfalls von einer breiteren nationalen Tendenz begleitet. Im Jahr 2024 ist eine stärkere Dynamik bei den Hebesätzen zu beobachten; 14,8 Prozent der Gemeinden haben ihre Gewerbesteuerhebesätze angehoben, was die doppelte Anzahl im Vergleich zu 2023 darstellt. Viele Kommunen sind unter Druck, ihre Einnahmen zu erhöhen, um Deckungslücken zu schließen und die kommunalen Finanzen zu stabilisieren.

Unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen plant die Samtgemeinde Barnstorf, die finanziellen Strukturen und Hebesätze genau zu beobachten und gegebenenfalls weitere Anpassungen vorzunehmen, um den finanziellen Herausforderungen, wie den Defiziten im Freibad und den laufenden Kosten des Barnstorfer Umwelt-Erlebniszentrums, effektiv zu begegnen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
kreiszeitung.de
Weitere Infos
hebesatz.grundsteuer.de
Mehr dazu
dihk.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert