Diepholz

DLRG jubelt: Mitgliederzahl soar, Schwimmbäder in Gefahr!

Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) hat im Jahr 2024 ihren Mitgliederrekord zum dritten Mal in Folge übertroffen. Zum Jahresende zählte die Organisation 627.146 Mitglieder, was einem Anstieg von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wie ZDF berichtet. Diese Zahl liegt über 50.000 höher als vor der Coronapandemie 2020 und verdeutlicht den anhaltenden Anstieg des Interesses an Schwimmkursen und Wassersicherheit.

Besonders auffällig sind die hohen Mitgliederzahlen in einigen Ortsverbänden, insbesondere im Landkreis Diepholz, wo die DLRG-Bezirke einen Anstieg von rund 5 Prozent im Schnitt verzeichneten. DLRG-Vize-Präsidentin Anika Flöte betont die Vielfältigkeit des Verbands als einen entscheidenden Faktor für den Mitgliederzulauf. Die DLRG bietet nicht nur Fördermöglichkeiten für Rettungsschwimmer an, sondern auch diverse Sparten, die verschiedene Interessen abdecken.

Kinder, Schwimmen und die Herausforderungen

Ein wichtiger Aspekt des Mitgliederwachstums ist die gestiegene Nachfrage nach Kinder-Schwimmkursen. Fast ein Drittel der DLRG-Mitglieder, etwa 200.000, sind Kinder bis 12 Jahre alt. Dies ist besonders relevant, da eine DLRG-Studie zeigt, dass rund 20 Prozent der Grundschulkinder Nichtschwimmer sind. Zudem sind knapp 60 Prozent dieser Kinder nicht sicher im Wasser, was auf Unterrichtsausfälle während der Pandemie, Lehrkräftemangel und die Schließung von Schwimmbädern zurückzuführen ist.

DLRG-Präsidentin Ute Vogt äußerte Bedenken über einen milliardenschweren Investitionsstau in öffentlichen Schwimmbädern. Viele dieser Einrichtungen sind über 50 Jahre alt und könnten schließen, wenn nicht bald Renovierungsmaßnahmen eingeleitet werden. Die DLRG fordert einen runden Tisch mit Bund, Ländern und Kommunen für eine bundesweite Bäderbedarfsplanung, wobei die Pflichtaufgabe Schulsport Priorität haben sollte.

Regionale Entwicklungen und Ausblick

Im DLRG-Bezirk Oldenburger Land-Diepholz, mit über 11.000 Ehrenamtlichen, hat der Weyher DLRG mit 678 Mitgliedern die Bassumer DLRG als größte Ortsgruppe im Landkreis abgelöst. Die Lindenstadt DLRG folgt mit 621 Mitgliedern, während die Bruchhausen-Vilsen DLRG rückläufige Mitgliederzahlen meldet, dies jedoch als normale Schwankungen betrachtet. Trotz der positiven Entwicklung gibt es besorgniserregende Anzeichen, dass das „Schwimmbädersterben“ die Ausbildung künftig erschweren könnte.

Aktuell plant die DLRG, mehr Ehrenamtliche für die Ausbildung von Schwimmern und Rettungsschwimmern zu gewinnen, um die Sicherheitslage an Gewässern zu verbessern. Im Jahr 2024 verloren 353 Menschen in Deutschland ihr Leben in Gewässern, die höchste Zahl seit Jahren. Es bleibt eine zentrale Herausforderung, die Schwimmfähigkeiten der Bevölkerung zu fördern und zu sichern, besonders unter den Jüngsten.

Niedersachsen, als mitgliederstärkster Landesverband, hält einen Anteil von 16,3 Prozent an allen DLRG-Mitgliedschaften. Rund 49 Prozent der DLRG-Mitglieder sind 18 Jahre alt oder jünger, wobei etwa 47,5 Prozent weiblich sind. Mit diesen Zahlen und Herausforderungen im Hintergrund, bleibt die DLRG fest entschlossen, die Schwimmausbildung in Deutschland weiter zu stärken und die Sicherheit an Gewässern zu erhöhen, wie auch Kreiszeitung anmerkt.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
kreiszeitung.de
Weitere Infos
zdf.de
Mehr dazu
rundschau-online.de

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