
Deniz Utlu, der in Hannover geborene Schriftsteller, geht auf Lesereise. Im September 2024 war er als Stipendiat des Oldenburger Literaturhauses im Oldenburger Land unterwegs, um im Rahmen des Projekts „Literarischer Landgang“ Inspirationen für seinen neuen Text zu sammeln. Diese Initiative zielt darauf ab, Autorinnen und Autoren eine Plattform für persönliche und literarische Entfaltung zu bieten, was Jürgen Müllender von der Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg als besonders bedeutend hervorhebt. Der 8. Mai 2025 markiert seinen Auftritt im Haus Coburg, Fischstraße 30, wo er um 19.30 Uhr aus seinem Werk „Panorama einiger Menschen aus meiner Heimat im September“ lesen wird.
Deniz Utlu, der von 2003 bis 2014 das Kultur- und Gesellschaftsmagazin „freitext“ herausgab, hat in der Literaturszene bereits einige Erfolge zu verzeichnen. Sein Debütroman „Die Ungehaltenen“ erschien 2014 und wurde 2015 sogar für die Bühne adaptiert. In den darauf folgenden Jahren veröffentlichte er mit „Gegen Morgen“ (2019) und „Vaters Meer“ (2023) weitere Romane. Neben seiner Prosa hat Utlu auch Theaterstücke, Lyrik und Essays verfasst, die in renommierten Zeitungen wie der FAZ, der SZ und dem Tagesspiegel erscheinen.
Künstlerische Auszeichnungen und Stipendien
Utlus künstlerische Leistungen wurden mit mehreren Auszeichnungen gewürdigt. Unter anderem erhielt er 2021 die Mainzer Poetikdozentur und den Alfred-Döblin-Preis. Im Jahr 2022 folgte ein Aufenthaltsstipendium in der Kulturakademie Tarabya, Istanbul, und 2023 wurde ihm der Bayerische Buchpreis verliehen. Die jüngsten Erfolge sind der Preis der „LiteraTour Nord“ und der Sonderpreis des europäischen Literaturpreises, die er 2024 erhielt. Diese Auszeichnungen zeigen seine Bedeutung in der zeitgenössischen Literatur und verdeutlichen, wie wichtig es ist, Autorinnen und Autoren durch Stipendien zu unterstützen.
Stipendien sind nicht nur eine Form der Anerkennung, sondern auch eine Möglichkeit, kreative Projekte zu realisieren. Im deutschsprachigen Raum gibt es zahlreiche Förderprogramme, die Schriftstellerinnen und Schriftstellern, Übersetzerinnen und Übersetzern sowie Journalistinnen und Journalisten finanzielle Unterstützung bieten. Diese Stipendien sind oft mit einem Aufenthalt in Künstlerwohnungen verbunden, was den kreativen Prozess begünstigt. Informationen zu diesen Fördermöglichkeiten, die oft regional bedingt sind, sind vielfältig und können auf Plattformen wie weyrother.net gefunden werden.
Ein neuer Blickwinkel
Für Utlu bedeutete der „Literarische Landgang“ auch einen spannenden Rollentausch. Anstatt wie gewohnt die Hauptbühne zu besetzen, reiste er als Beobachter durch die Region. Diese Erfahrung hat ihm gutt getan, da er die Möglichkeit hatte, die Landschaft und die Menschen zu erkunden, ohne den Druck, jede Nacht eine Lesung abzuhalten. Die Zeit des Beobachtens war für ihn eine wertvolle Quelle der Inspiration, die sich sicherlich in sein zukünftiges Schreiben einfühlen wird.
Wie es weitergeht, fragt man sich, wenn man an seinen Auftritt im Mai denkt. Der Eintrittspreis sowie weitere Informationen zu Vorverkauf und Reservierung sind auf der Webseite des Literaturhauses zu finden. Der Abend verspricht vielversprechend zu werden, denn Utlu bringt frische Perspektiven und vielfältige Erfahrungen mit, die jede Lesung bereichern.