
Deniz Kurku, der SPD-Landtagsabgeordnete, hat sich am Freitagvormittag einer Untersuchung im Rahmen des Projekts „Kunst auf Rezept“ unterzogen. Wie der Weser Kurier berichtet, gab sich Kurku als Patient aus und stellte sich einer Reihe von Fragen, die von Viertklässlern der Marienschule in Delmenhorst in einer „Sprechstunde“ gestellt wurden. Diese kreative Untersuchung fand in der Jugendkunstschule statt, die von Bärbel Schönbohm geleitet wird. Diese Initiative soll junge Menschen ermutigen, mit politischen Vertretern in Kontakt zu treten und die Bedeutung der Kunstschulpraxis zu erleben.
Das Ärzteteam, bestehend aus Schülern, stellte dem Politiker Fragen zu seinen Allergien, Vorlieben und den Herausforderungen in seiner politischen Arbeit. Kurku sprach dabei auch seine Bemühungen um die Realisierung eines Skaterparks in der Graft an, für den er bereits einen Antrag im Jahr 2021 gestellt hatte. Obwohl der Stadtrat zugestimmt hat, ist die Umsetzung bislang noch nicht erfolgt.
Ein Rezept für Wohlbefinden
Am Ende der Sprechstunde überreichten die Schüler Kurku mehrere „Rezepte“, die als humorvolle und kreative Anregungen für sein Wohlbefinden gedacht waren. Dazu gehörten Ratschläge wie Schlafen, Lachen, Tee trinken, sowie auch Ideen wie Massagen und Antistresspillen. Julia Vogel, eine Kunstgrafikerin und Dozentin des Projekts, bezeichnete Kurku als den „gesündesten und entspanntesten Politiker in Delmenhorst“. Diese „Rezepte“ sind Teil eines Prozesses, dessen Abschlusspräsentation für Mai oder Juni geplant ist; die eigentliche „Heilung“ wird jedoch noch erarbeitet.
Das Projekt „Kunst auf Rezept“, das auch in Bremen und anderen Städten durchgeführt wird, hat seine Wurzeln in der Idee, Kunst als therapeutisches Mittel zu nutzen. Wie NDR berichtet, zeigen Studien, dass kultureller Genuss die Lebensqualität erhöht und in Verbindung mit Kunsttherapien positive Gesundheitswirkungen hat. Ärzte können sogenannte Kunstrezepte ausstellen, um Patienten aktiv in Kunstveranstaltungen einzubinden.
Kunst und Gesundheit im Fokus der WHO
Dieser Ansatz findet auch internationale Unterstützung. Die WHO hat in einem Bericht hervorgehoben, dass Kunst eine bedeutende Rolle bei der Behandlung nichtübertragbarer Krankheiten wie Adipositas und Krebs spielen kann. Dies belegen auch persönliche Erfahrungsberichte von Menschen, die Kunst während ihrer Erkrankungen als hilfreich empfanden. Die WHO ermutigt Gesundheitssysteme weltweit, evidenzbasierte Kunsttherapien zu integrieren, um das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
Insgesamt zeigt das Projekt „Kunst auf Rezept“ nicht nur die kreative Seite der Medizin, sondern auch den wachsenden Stellenwert von Kunst im Gesundheitsbereich. Von Bremen bis Delmenhorst nimmt das Thema Fahrt auf, und die politische Landschaft ist bereit, diese innovativen Ansätze zu unterstützen.