
Jeremias und Elisa Heinze, die Betreiber des Kruudhofs in Delmenhorst, erfreuen sich nicht nur an der Zucht verschiedener Gemüsesorten, sondern tragen auch zur Versorgung mehrerer Bremer Restaurants bei. Ihr Gewächshaus, ausgestattet mit künstlichem Licht, ermöglicht den Anbau auch bei bewölktem Wetter. Die Heinzes legen großen Wert auf biologische Anbaumethoden und planen ihre Ernte sorgfältig im Winter. Die Pflanzen benötigen etwa acht Wochen, um zu wachsen, bevor die zweite Saison beginnt.
Ab dem Start der neuen Saison – der genaue Termin steht noch fest – wird es möglich sein, ein „Gemüseabo“ zu erwerben. Dies ermöglicht Interessierten, wöchentlich eine Kiste mit frisch geerntetem Gemüse abzuholen. Die wöchentliche Ausgabe der „Bio-Gemüsekiste“ erfolgt donnerstags von 16 bis 19 Uhr. Eine Kiste kostet 17 Euro, während ein saisonales Abo für 442 Euro angeboten wird. Aktuell haben bereits 70 Haushalte ein Abo, und etwa 20 bis 25 Personen stehen auf der Warteliste für 2024.
Marktgärtnerei und Angebotsvielfalt
Der Kruudhof praktiziert Marktgärtnerei, die es ermöglicht, auf kleinen Flächen hohe Erträge zu erzielen. Die Anbauflächen variieren dabei zwischen 0,1 und 2 Hektar, wobei Mischkulturen und enge Pflanzabstände angewendet werden. Auf dem Anwesen befinden sich derzeit vier Gewächshäuser, von denen zwei aktiv genutzt werden. Die Beete sind jeweils 15 Meter lang und 75 Zentimeter breit, was eine effiziente Bewirtschaftung und Pflege der Pflanzen sicherstellt.
Für die kommende Saison planen die Heinzes, 113 verschiedene Gemüsesorten anzubieten – fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Neue Sorten wie Physalis und Erdkirschen kommen ins Sortiment, darüber hinaus werden auch nischigere Pflanzen wie die Austernpflanze und Perilla eingeführt. Insgesamt beliefert der Kruudhof derzeit 13 Bremer Restaurants mit frischem Gemüse und sorgt so für eine direkte Vernetzung zwischen Gärtnern und der Gastronomie.
Engagement in der Gemeinschaft
Das Ziel von Jeremias und Elisa Heinze ist es nicht nur, qualitativ hochwertige Produkte anzubieten, sondern auch, Menschen zusammenzubringen und den direkten Kontakt zu pflegen. Dies geschieht unter anderem durch Veranstaltungen wie den Infotag am 15. März, bei dem Besucher einen Gartenrundgang unternehmen können. Jeremias Heinze hielt zudem einen Vortrag über ihre Arbeit im Haus Coburg, im Rahmen der Ausstellung „Forever Again“, die die Beziehung zwischen Mensch und Natur thematisiert.
Der Ausbau ihrer Marktgärtnerei erforderte eine Investition von etwa 20.000 Euro, aber die Heinzes blicken optimistisch in die Zukunft. Vor zwei Jahren zogen sie von Frankfurt nach Delmenhorst und übernahmen die ehemalige Gemüsegärtnerei Schuhmacher, die seitdem mit viel Leidenschaft und Engagement revitalisiert wurde.