
Am 25. Januar 2025 kam es in einer Gaststätte nahe des Heidkruger Bahnhofs in Delmenhorst zu einer Auseinandersetzung, die durch den Anlass einer Kohltour befeuert wurde. Gegen 22:15 Uhr gingen zwei Männer, ein 26-Jähriger aus Delmenhorst und ein 44-Jähriger aus Stuhr, auf der Herrentoilette der Gaststätte körperlich aufeinander los. Der Streit, der ursprünglich verbalen Provokationen entstammte, mündete in eine gewaltsame Konfrontation, bei der beide Männer Verletzungen im Gesicht erlitten.
Die Schwere der Verletzungen erforderte eine medizinische Versorgung. Rettungswagen transportierten die beiden Männer in nahegelegene Krankenhäuser. In der Folge wurde ein Verfahren wegen Körperverletzung gegen beide Beteiligte eingeleitet. Die Polizei ruft in diesem Zusammenhang Zeugen der Auseinandersetzung auf, sich unter der Telefonnummer 04221/1559-0 zu melden, um weitere Informationen zu sammeln und das Geschehen besser nachvollziehen zu können.
Hintergrund der Kohltour
Kohltouren sind in Teilen Deutschlands eine beliebte Tradition, bei der Gruppen in Festlaune durch die Landschaft ziehen, oft begleitet von Geselligkeit und Alkohol. Doch in diesem Fall endete der feierliche Anlass in Gewalt, was die Frage aufwirft, wie oft solche Ereignisse in eskalierender Form stattfinden. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) zeigt, dass die Gewaltkriminalität im Jahr 2023 mit 214.099 Fällen den höchsten Stand seit 2007 erreicht hat, was auf eine allgemeine Zunahme von Auseinandersetzungen hindeuten könnte.
Ein Anstieg von 8,6 % im Vergleich zum Vorjahr unterstreicht, dass Gewalt unter bestimmten Umständen, wie z. B. beim Konsum von Alkohol, verstärkt auftreten kann. Die erfassten Straftaten insgesamt stiegen im Jahr 2023 um 5,5 % auf 5.940.667 Fälle, was eine alarmierende Tendenz darstellt.
Ein Anstieg von Gewaltverbrechen
Erhebliche soziokulturelle Faktoren, die zur Zunahme von Gewalttaten beitragen, sind in der PKS dokumentiert. Neben der erhöhten Mobilität nach dem Wegfall der Covid-19-Beschränkungen sind wirtschaftliche und soziale Belastungen durch Inflation sowie eine hohe Zuwanderungsrate in Deutschland als Auslöser identifiziert worden. Besonders auffällig ist der Anstieg tatverdächtiger Kinder und Jugendlicher, wobei 4,6 % unter 14 und 9,2 % zwischen 14 und 18 Jahren alt waren.
Die Polizei und die Gesellschaft sind gefordert, geeignete Maßnahmen zur Gewaltprävention zu ergreifen. Bei der jüngsten Auseinandersetzung in Delmenhorst sollte die Öffentlichkeit sensibilisiert werden, um derartige Vorfälle zu vermeiden. Die Ereignisse rund um die Kohltour verdeutlichen die potenziellen Risiken, die mit exzessivem Feiern verbunden sind und welchen Einfluss dies auf die öffentliche Sicherheit hat.