
Am 15. März 2025 hat Uschi Gimm, die Präsidentin des Grodener Schützenvereins, ihren Rücktritt nach 27 Jahren im Amt angekündigt. Gimm, die erste Frau an der Spitze eines Schützenvereins im Kreis und Bezirk, hinterlässt eine bemerkenswerte Bilanz an Errungenschaften. Ihr Engagement und ihre Weitsicht haben den Verein über die Jahre maßgeblich geprägt und werden auch bei der Feier des 75-jährigen Bestehens des Vereins im kommenden Jahr gewürdigt.
Während ihrer Amtszeit hat Gimm zahlreiche wichtige Entscheidungen getroffen. Dazu zählt die Verkürzung des traditionell dreitägigen Schützenfestes auf zwei Tage, die Einführung eines Sommerbiathlons im Jahr 2002 sowie die Fusion der Schützenkreise Cuxhaven und Land Hadeln im Jahr 2011. Zudem setzte sie wichtige Baumaßnahmen in Gang, wie die Erneuerung des Dachs der Schützenhalle und die Sanierung des KK-Stands.
Feierliche Verabschiedung von Uschi Gimm
Während einer feierlichen Veranstaltung wurde Gimm nicht nur von dem neuen Präsidenten Maik Treuel mit einer Dankeschön-Urkunde und einem Blumenstrauß bedacht, sondern auch von Bezirkspräsident Thomas Brunken sowie weiteren Ehrengästen wie Richard Schütt, dem stellvertretenden Landrat, und Astrid Poppe, der Kreispräsidentin, gewürdigt. Sie alle lobten Gimm als Vorreiterin für Frauen in Schützenvereinen.
Der Vorstand des Grodener Schützenvereins hat sich ebenfalls geändert. Maik Treuel übernimmt nun die Präsidentschaft, und sein neuer Vorstand setzt sich aus Tanja Haß (stellvertretende Präsidentin), Cindy Born (Jugendleiterin), Dennis Simon (stellvertretender Schatzmeister) und Jörg Kaiser (Schützenkommandeur und Ersatzkassenprüfer) zusammen. Gimm übergab feierlich den Regentenstab und die Armbinde an Treuel, während Svend Bretschneider für 19 Jahre als Kommandeur einen gravierten Säbel erhielt.
Eine neue Ära für Frauen im Schützenwesen
Das Bild der Frauen im Schützenwesen hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. Laut lokalkompass.de wird es immer normaler, dass Frauen aktiv am Vereinsleben teilnehmen. Die Zuschauer auf den Schützenfesten reagieren häufig überrascht, wenn uniformierte Frauen im Schützenzug erscheinen. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in der Erfahrung des Bilker Schützenvereins wider, wo Frauen seit 2017 aktiv mitmarschieren und dafür Applaus ernten.
Die Einführung von weiblichen Mitgliedern in Schützenvereinen vollzieht sich in Deutschland unterschiedlich. Während in Nachbarländern und im Alpenraum weibliche Marketenderinnen gang und gäbe sind, haben viele deutsche Schützenvereine noch mit veralteten Rollenbildern zu kämpfen. So gehört in Teilen des Bundes Historischer Deutscher Schützenbruderschaften (BHDS) Frauen aktiv nach wie vor eine passive Rolle zugeschrieben. Dennoch gibt es positive Beispiele wie den Neusser Bürger-Schützenverein, der sich mit modernen Fragen der Gleichberechtigung auseinandersetzt.
Diese Dynamiken spiegeln die gesellschaftlichen Veränderungen wider. Viele Vereine erkennen, dass die Einbeziehung von Frauen nicht nur wichtig für die Gleichberechtigung, sondern auch entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der Schützenvereine ist.
Für das Jahr 2025 stehen im Grodener Schützenverein mehrere wichtige Termine an, darunter die Frühlingsausstellung am 30. März, das Maibaumaufstellen am 30. April, der Sommerbiathlon am 31. Mai und das Schützenfest am 5. und 6. Juli. Diese Ereignisse versprechen nicht nur Tradition, sondern auch die Möglichkeit, neue Wege des Miteinanders im Vereinsleben zu gehen.