
Die niedersächsischen Seehäfen haben im Jahr 2023 ein kräftiges Umschlagsplus im Seeverkehr verzeichnet. Insgesamt stieg das Umschlagsergebnis um 10 Prozent auf nunmehr 55,5 Millionen Tonnen, verglichen mit 50,6 Millionen Tonnen im Jahr 2022. Trotz einer rückläufigen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland und herausfordernder geopolitischer Rahmenbedingungen zeigt die Branche eine bemerkenswerte Widerstandskraft. Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Seaports of Niedersachsen GmbH, äußerte sich sehr zufrieden über die positive Entwicklung, die die Hafenbetriebe mit Investitionen in neue Krankapazitäten, Lagerhallen und Logistikflächen unterstützen.
Die Umschlagsniveaus variieren jedoch stark zwischen den einzelnen Seehäfen. Das größte Volumen im Massengüterumschlag stieg auf über 41,4 Millionen Tonnen, was einem Zuwachs von 9 Prozent entspricht (2022: etwa 38 Millionen Tonnen). Zu den flüssigen Gütern zählen Rohöl, Flüssigkreide und Chemikalien mit einem Gesamtvolumen von 29,1 Millionen Tonnen. Feste Massengüter, wie Agrarprodukte, Baustoffe und Erze, erzielten rund 12,3 Millionen Tonnen.
Details zu den einzelnen Hafenumschlägen
Die detaillierten Umschlagsergebnisse der neun niedersächsischen Seehäfen haben unterschiedliche Entwicklungen gezeigt. So verzeichnete der Hafen Brake einen Rückgang auf 5,4 Millionen Tonnen (2022: 6,1 Millionen Tonnen) aufgrund der negativen Auswirkungen durch die Huntebrücke. Cuxhaven aus dem Bereich der Neufahrzeuge konnte ein Wachstum um 4 Prozent auf 2,5 Millionen Tonnen erzielen, während Emden mit über 4,5 Millionen Tonnen einen stabilen Stückgutumschlag von +3 Prozent verzeichnete. Folgend eine Übersicht der wichtigsten Umschlagzahlen:
Hafen | Umschlag 2023 (in Millionen Tonnen) | Umschlag 2022 (in Millionen Tonnen) | Änderung (%) |
---|---|---|---|
Brake | 5,4 | 6,1 | -11,5 |
Cuxhaven | 2,5 | 2,4 | +4,2 |
Emden | über 4,5 | ca. 4,4 | +3 |
Leer | 0,016 | 0,009 | +72 |
Nordenham | 1,7 | 2,3 | -25 |
Oldenburg | 0,024 | nicht mehr für Seeschiffe erreichbar seit Februar 2024 | |
Papenburg | 0,541 | 0,530 | +2 |
Stade | 5,5 | ca. 3,8 | +45 |
Wilhelmshaven | 35,3 | 31,3 | +13 |
Der Containerumschlag am EUROGATE Container Terminal in Wilhelmshaven stieg auf bemerkenswerte 843.452 TEU, was im Vergleich zu 530.954 TEU im Jahr 2022 einem signifikanten Anstieg entspricht. Diese positiven Zahlen kommen jedoch mit dem Bewusstsein um potenzielle Unsicherheiten durch Handelskonflikte und die strukturellen Herausforderungen der deutschen Wirtschaft.
Aussichten und Herausforderungen
Die Zukünfte der niedersächsischen Seehäfen scheinen vielversprechend. Angetrieben von der Energiewende, der Projektlogistik und dem Containerumschlag werden neue Wachstumspotenziale der Branche erkannt. Dies wird durch eine breite Palette von Umschlagsgütern an den Standorten Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven unterstützt.
Insgesamt zeigt sich, dass die niedersächsischen Seehäfen in einer dynamischen Wirtschaftslage spannende Entwicklungen durchleben, die sowohl Möglichkeiten als auch Herausforderungen mit sich bringen. Die aktuelle Datenerhebung zur Seeschiffahrtsstatistik durch das Landesamt für Statistik Niedersachsen hilft, die Trends und künftigen Entwicklungen mithilfe von regelmäßig aktualisierten Statistiken zu analysieren.