
Landrat Thorsten Krüger verstärkt seine Bemühungen um die Reformierung der Kreisverwaltung Cuxhaven, die er seit rund zwei Jahren vorantreibt. Der Fokus liegt auf einer Neuausrichtung, die unter dem Schlagwort „Vision 2030“ im Personalausschuss des Kreistages diskutiert wird. Er analysiert den „Ist-Zustand“ der Verwaltung und hat bereits erste Veränderungen eingeleitet. Diese Reform soll nicht nur zur Effizienzsteigerung beitragen, sondern auch den Herausforderungen durch wachsende Aufgaben und die Forderungen nach mehr Transparenz begegnen.
Ein zentraler Punkt dieser Reform ist die „Aufgabenkritik“. Diese Untersuchung zielt darauf ab, die notwendigen Aufgaben der Verwaltung und des Kreistages zu analysieren. Dabei wird auch das sogenannte Konnexitätsprinzip thematisiert, das in der Praxis nicht immer geachtet wird. Der Landrat betont, dass Transparenz in der Aufgabenerledigung geschaffen werden soll, um Doppelarbeit zu vermeiden. Derzeit ist eine umfassende Analyse geplant, die bis Mitte 2026 abgeschlossen sein soll und konkrete Aufträge enthalten wird. Schwerpunkte in der Verwaltung werden unter Krügers Führung neu festgelegt, insbesondere im Bereich Katastrophenschutz und Rettungsdienst.
Haushaltsplanung und Zukunftspotential
Im Rahmen der Haushaltsplanung 2025/26, die am 11. November in einem Ausschuss für Finanzen, Beteiligungen und Kommunalstrukturen präsentiert wurde, hebt Krüger die Verantwortung für die zukünftige Entwicklung des Landkreises hervor. Dabei stehen die wachsenden Aufgaben und die sinkenden Finanzmittel im Mittelpunkt seiner Überlegungen. Die Konnexität zwischen Aufgaben- und Finanzverantwortung soll verbessert werden, insbesondere bei der Kostenerstattung für Kitas. Neben der Entlastung der Kommunen plant der Landkreis Cuxhaven erhebliche Investitionen in Bildung, Kinderförderung und Digitalisierung.
Eine wichtige Neuerung ist die Einführung eines zentralen Controllings, das nicht nur der Kontrolle dient, sondern der Steuerung der Verwaltungsabläufe. Der Personalrat unterstützt die Aufgabenanalyse und weist auf den sich abzeichnenden Fachkräftemangel hin, der dazu führen könnte, dass in den kommenden Jahren bis zu 200 Stellen neu besetzt werden müssen. Obwohl der Finanzausschuss betont hat, dass betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind, erfordert die Situation strategische Entscheidungen.
Nachhaltigkeit und Investitionen
Der Landkreis stellt seit 2024 einen Klima- und Nachhaltigkeitshaushalt auf, der sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN orientiert. Geplant sind zudem umfangreiche Investitionen in Neubauten und Sanierungen von Schulen sowie eine Erhöhung des Erstattungsanteils für Betriebskosten der Kindertagesstätten an die Kommunen. Hierbei ist die Entlastung der Kommunen im Rahmen der Kreisschulbaukasse von Bedeutung.
Um die finanziellen Herausforderungen zu adressieren, schlägt Krüger eine Senkung des Hebesatzes der Kreisumlage von 50,5 auf 49,5 Prozentpunkte vor. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, eine demokratische und lebenswerte Region für zukünftige Generationen zu schaffen. Dabei fordert der Landrat auch mehr finanzielle Unterstützung von Bund und Land für die Kommunen, um den enormen Druck zu mindern, unter dem die Verwaltung steht.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass Thorsten Krüger mit seinem umfassenden Reformansatz die Weichen für eine zukunftsfähige Verwaltung stellt, die den Herausforderungen der Gegenwart gewachsen ist. Durch die Neustrukturierung und gezielte Investitionen soll eine bessere Daseinsvorsorge und Unterstützung für die Bürger gewährleistet werden. Weitere Informationen sind auf cnv-medien.de verfügbar.