
Schottergärten sind in Deutschland zunehmend in der Kritik. Ihre negativen Auswirkungen auf die Umwelt werden immer deutlicher. In Cloppenburg, Niedersachsen, nimmt die Stadt nun Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Lebensräume, die als schädlich für die Biodiversität und das lokale Klima gelten. Laut Kreiszeitung sehen Experten in Schottergärten eine Lebensfeindlichkeit für Insekten und Vögel. Diese Flächen erhitzen sich stark und können kein Regenwasser speichern, was zu weitreichenden Problemen in der Wasseraufnahme führt.
In der Bauaufsicht von Cloppenburg sollen nun Bestandsaufnahmen von Schottergärten durchgeführt werden. Gartenbesitzer erhalten Informationsschreiben über die Vorteile naturnaher Gärten sowie über die rechtlichen Anforderungen, die besagen, dass Schottergärten laut niedersächsischer Bauordnung unzulässig sind. Nicht überbaute Flächen müssen als Grünflächen gestaltet werden. Kommunen, die die Entsiegelung solcher Flächen durchsetzen möchten, können rechtliche Schritte einleiten, was bei Nichteinhaltung der Vorschriften mit Zwangsgeldern bestraft werden kann.
Schottergärten und ihre Alternativen
Die Diskussion über Schottergärten wirft viele Fragen auf. Unklar ist oft der Unterschied zwischen Schottergärten und artenreichen Stein- oder Kiesgärten. Schottergärten sind typischerweise großflächig mit Kies oder Schotter bedeckt und äußerst wenig bepflanzt. In vielen Fällen wird der Begriff „Schotterwüste“ als passender erachtet, da diese Gärten oft keine ökologischen Werte bieten und stattdessen als versiegelte Flächen eingestuft werden. Ein Vorurteil ist, dass Schottergärten pflegeleicht wären. Dies ist jedoch oft irreführend, da sie ebenfalls regelmäßige Pflege und Wartung erfordern, um in einem annehmbaren Zustand zu bleiben, wie NABU anmerkt.
Im Vergleich dazu können naturnahe Kiesgärten als umweltfreundliche Alternativen gelten. Sie sind pflanzen- und artenreich, beinhalten mineralische Substrate ohne Folien und fördern die Wasserversickerung. Pflanzen wie die Astlose Graslilie oder die Karthäuser-Nelke, die in trockenen, sonnigen Standorten vorkommen, sind ein Beispiel für die artenreiche Vegetation, die diese Gärten ausmacht.
Konsequenzen von Schottergärten
Die negativen Folgen von Schottergärten sind alarmierend. Wie ggz-gartenbau berichtet, bieten Schottergärten kaum Lebensraum für Insekten und Kleinsäuger und tragen zu einer Überhitzung des Lebensraums bei. Bei starkem Regen kann der verdichtete Boden unter dem Schotter Wasser stauen, was Überschwemmungen und Erdrutsche zur Folge haben kann. Zudem fließt Regenwasser ungefiltert in die Kanalisation, anstatt in die Grundwasserspeicher einzusickern. Solche Probleme zeigen deutlich, dass Schottergärten nicht nur als optisch wenig ansprechend gelten, sondern auch als umweltschädlich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bemühungen der Stadt Cloppenburg, diese Schottergärten in den Griff zu bekommen, Teil einer größeren Bewegung sind, die sich für die Rückkehr zu naturnahen und ökologisch wertvollen Gärten einsetzt. Die Schaffung von Lebensräumen für Flora und Fauna könnte nicht nur die Biodiversität fördern, sondern auch das lokale Klima positiv beeinflussen. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich diese Maßnahmen langfristig sein werden.