
In Deutschland stehen Schottergärten zunehmend in der Kritik. Sie beeinträchtigen nicht nur das lokale Klima, sondern sind auch lebensfeindlich für Insekten und Vögel. Dies führt zu einer breiten Debatte über ihre nachhaltige Nutzung und mögliche gesetzliche Regelungen. Heute hat die Stadt Cloppenburg, Niedersachsen, Maßnahmen angestoßen, um diese Gärten entgegenzuwirken und naturnahe Alternativen zu fördern. Hierbei spielen die Mitarbeitenden der Bauaufsicht eine zentrale Rolle. Sie sollen in den kommenden Wochen eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Schottergärten durchführen. Die Ergebnisse werden entscheidend sein, um die nächsten Schritte zu planen.Kreiszeitung berichtet, dass die Stadt Gartenbesitzern Informationsschreiben zukommen lässt, in denen die Vorteile naturnaher Gärten und rechtliche Anforderungen erläutert werden.
Die Kritik an Schottergärten wird von mehreren Seiten laut. Diese Flächen heizen sich im Sommer stark auf und sind nicht in der Lage, Regenwasser zu speichern. All dies führt zu Problemen bei der Wasseraufnahme und erhöht die Gefahr von Überschwemmungen. Das Fehlen von Pflanzen führt zudem zu einem Anstieg von Staub und Stickstoffdioxid, was die Luftqualität beeinträchtigt. Laut der niedersächsischen Bauordnung sind solche Gärten nicht zulässig, da nicht überbaute Flächen als Grünflächen gestaltet werden müssen. Kommunen haben die Möglichkeit, rechtliche Schritte einzuleiten, um die Entsiegelung der Flächen durchzusetzen. Bei einer Nichteinhaltung drohen den Besitzern Zwangsgelder.NDR berichtet, dass in Cloppenburg bereits 40 Gärten kontrolliert wurden, die auf der Grundlage von 100 Adressen eines anonymen Beschwerdeführers identifiziert wurden.
Unterstützende Maßnahmen und Alternativen
Die Stadt Cloppenburg bietet zahlreiche Beratungsangebote und Förderprogramme an, um Gartenbesitzer bei der naturnahen Umgestaltung ihrer Gärten zu unterstützen. Naturnahe Gärten bringen zahlreiche Vorteile mit sich, unter anderem eine bessere Luftqualität und eine verbesserte Oberflächenentwässerung. Eine informierte Umgestaltung könnte nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile für die Bürger haben, die in Zukunft durch sinkende Gebühren für abfließendes Regenwasser profitieren können.
Die gegenwärtige Debatte über Schottergärten ist jedoch nicht nur auf Niedersachsen beschränkt. Laut NABU haben sich immer mehr Hausbesitzer für die Anlage von Schottergärten entschieden, oft aus den vermeintlichen Gründen der Pflegeleichtigkeit und ästhetischen Vorlieben. Diese Argumente erweisen sich jedoch als irreführend, da die Pflege von Schotterflächen hohe Energiekosten und die Schädigung von Kleinstlebewesen mit sich bringt. Auf langfristige Sicht sind Schottergärten nicht nur optisch monoton, sondern auch teuer in der Anschaffung und Pflege. Nach drei bis zehn Jahren müssen die Flächen sogar komplett abgetragen werden, um den Kies zu erneuern, was die Nachhaltigkeit dieser Gärten infrage stellt.
Die Kritik an Schottergärten wächst, und Cloppenburg setzt ein Zeichen, indem es naturnahe Alternativen fördert. Mit kontrollierten Maßnahmen und einer verstärkten Aufklärung der Bürger hofft die Stadt, den Trend zu ändern und die ökologische Zukunft der Region zu sichern.