
Die Bundestagswahl in Deutschland steht vor der Tür, und die Diskussion über die Wahlmethoden nimmt spürbar zu. Die Briefwahl erfreut sich immer größerer Beliebtheit, wobei sich die Zahl der Briefwähler seit 2013 praktisch verdoppelt hat. Bei der Bundestagswahl 2021 haben fast 50 % der Wähler ihre Stimme per Briefwahl abgegeben. Dies zeigt die zunehmende Akzeptanz und den Wandel in den Wahlgewohnheiten der Deutschen, wie ndr.de berichtet.
Mit der Europawahl 2024 nutzten rund 38 % der Wählenden in Deutschland die Möglichkeit der Briefwahl. In Niedersachsen war der Anteil mit 25,8 % ebenfalls bemerkenswert und zeigt im Vergleich zu vorherigen Wahlen einen Anstieg: 19,3 % im Jahr 2019 und 16,7 % im Jahr 2014. Doch die Wahlgewohnheiten variieren stark zwischen den Parteien. Bei der Europawahl 2024 wählten in Niedersachsen nur 7,6 % der Wähler die AfD per Briefwahl, während die Grünen es auf 15,3 % brachten. Die CDU hingegen wurde mit 33,0 % häufiger per Briefwahl gewählt, was die unterschiedlichen Präferenzen entsprechend den Wahlmethoden verdeutlicht.
Vorteile und Herausforderungen der Briefwahl
Die Briefwahl bietet den Wählern eine gewisse Unabhängigkeit in Bezug auf Ort und Zeit, was insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder beruflich stark Eingebundene von Vorteil ist. Diese Flexibilität hat das Potenzial, die Wahlbeteiligung zu steigern, da die Hemmschwelle gesenkt wird, wie techzeitgeist.de hervorhebt. Dennoch gibt es auch einige kritische Stimmen. Sicherheitsbedenken und das Risiko von Wahlbetrug werden häufig angeführt, was die Diskussion um die Wahlmethoden weiter anheizt.
Ein zentraler Punkt ist die Notwendigkeit, die Wahlunterlagen rechtzeitig zu beantragen und zurückzusenden. Für die bevorstehenden vorgezogenen Neuwahlen am 23. Februar 2025 sind die Fristen für die Briefwahl kürzer als üblich. Für eine erfolgreiche Stimmabgabe müssen die Wahlunterlagen bis zum Wahlsonntag um 18 Uhr im Briefwahlbüro eingegangen sein. Es wird daher empfohlen, den Wahlbrief so früh wie möglich zur Post zu bringen.
Der Einfluss der Altersgruppen
Die Wahlbeteiligung zeigt signifikante Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Bei der Bundestagswahl 2021 lag die Gesamtwahlbeteiligung bei 76,4 %, was einen Anstieg im Vergleich zu vorherigen Wahlen darstellt. Insbesondere die Gruppe der 21- bis 24-Jährigen zeigte eine deutliche Steigerung in ihrer Wahlbeteiligung: Von 61,8 % im Jahr 2017 stieg sie auf 71,2 % in 2021. Diese Entwicklung weist darauf hin, dass jüngere Wähler zunehmend aktiv an der politischen Willensbildung teilnehmen möchten.
Im Jahr 2021 haben 22.145.205 Wähler die Briefwahl genutzt, was 47,3 % der Gesamtheit entspricht. Der Anteil der Briefwähler ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: 1957 lag er noch bei 4,9 %, 2017 bereits bei 28,6 %. Insbesondere die älteren Wählergruppen scheinen diese Option zu bevorzugen, wie die Zahlen belegen: Bei den Jahrgängen von 1951 und früher lag der Briefwahlanteil bei 52,7 %. Dies könnte auch eine Antwort auf die veränderten Lebensumstände sein, die im Zuge der Pandemie deutlich wurden.
Die bevorstehende Bundestagswahl am 28. September 2025 wird die Auseinandersetzung über die Wahlmethoden weiter anheizen. Die Wahlberechtigten sind damit konfrontiert, eine Entscheidung zwischen traditioneller Urnenwahl und zeitgemäßer Briefwahl zu treffen, wobei persönliche Gegebenheiten und Präferenzen eine entscheidende Rolle spielen werden. Wie auch bpb.de beschreibt, bleibt die Diskussion darüber bis zur Wahl spannend und wichtig für die Zukunft des deutschen Wahlverfahrens.