Niedersachsen

Bande der Geldautomatensprenger verurteilt: Hohe Haftstrafen in Osnabrück!

Im Prozess um die Sprengung von 22 Geldautomaten hat das Landgericht Osnabrück sieben Männer verurteilt. Die Urteile wurden am 10. März 2025 verkündet und endeten zehn Monate früher als ursprünglich geplant. Der Hauptangeklagte, Azat G. (35), erhielt eine Haftstrafe von acht Jahren und neun Monaten wegen schwerer Sprengstoff-Explosionen und Bandendiebstahls. Sechs weitere Männer, deren Alter zwischen 20 und 33 Jahren liegt, erhielten geringere Haftstrafen; zwei wurden nach Jugendstrafrecht mit dreieinhalb Jahren verurteilt. Zwei jüngste Angeklagte wurden sofort freigelassen, da sie bereits lange in Untersuchungshaft waren.

Der Prozess, der ursprünglich 50 Prozesstage umfasste, endete nach nur 12 Tagen. Dies geschah durch eine Einigung zwischen dem Landgericht, der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung, da die Angeklagten umfassende Geständnisse ablegten. das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig, Revision ist möglich. Die Bande sprengte zwischen August 2021 und November 2023 Geldautomaten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, unter anderem in Osnabrück, Leichlingen, Rösrath und vielen weiteren Städten. Der durch die Taten entstandene Gesamtschaden wird auf rund 5,5 Millionen Euro geschätzt, während die Verurteilten selbst mehrere Millionen Euro erbeutet haben.

Besondere Sicherheitsvorkehrungen

Angesichts der Verbindungen von Azat G. zur Mocro-Mafia wurden besondere Sicherheitsvorkehrungen bei der Gerichtsverhandlung angeordnet. Er wurde von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) begleitet und war während der Verhandlung gefesselt und mit verbundenen Augen. Solche Maßnahmen wurden notwendig, um die Sicherheit während des Verfahrens zu gewährleisten.

Die Geldautomatensprengungen stellen ein gravierendes Problem dar. Laut dem Bundeskriminalamt sind Geldautomaten häufig Ziel von physischen Angriffen, wobei Täter technische Geräte und explosives Material verwenden, um die Automaten zu sprengen. Während in der Vergangenheit vorwiegend Gasgemische genutzt wurden, stehen mittlerweile feste Explosivstoffe, wie Blitzknallsätze, im Vordergrund. Die Taten gefährden nicht nur die Automaten selbst, sondern auch das Leben von Anwohnern und Passanten.

Steigende Fallzahlen und Präventionsmaßnahmen

Die Zahl der Geldautomatensprengungen in Deutschland ist in den letzten Jahren tendenziell gestiegen. Das BKA stellt fest, dass im Jahr 2021 392 Sprengungen registriert wurden, was einen Rückgang von ca. 5% im Vergleich zu 2020 darstellt. Der höchste Wert war 414 Sprengungen im Jahr 2020. Auffällig ist der zunehmende Einsatz fester Sprengstoffe. Zudem zeigt sich, dass in 2021 rund 50,8 % der Tatverdächtigen aus den Niederlanden stammen, was auf einen Verdrängungseffekt aufgrund intensiverer Strafverfolgung in diesem Land hinweist.

Die Bekämpfung von Geldautomatensprengungen fällt in die Verantwortung der Landespolizeien. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde unter der Federführung des BKA eine gemeinsame Erklärung mit dem Bundesministerium des Inneren sowie Vertretern der Finanzwirtschaft unterzeichnet. Hochgradig technisierte und gut organisierte Täternetzwerke stellen hierbei eine Herausforderung für die Sicherheitsbehörden dar. Die Verurteilungen in Osnabrück könnten einen weiteren Schritt im Kampf gegen die steigende Anzahl an Geldautomatensprengungen darstellen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
bild.de
Mehr dazu
bka.de

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