
Am 23. Januar 2025 wurde die Grundschule Hohestieg in Braunschweig Schauplatz eines Amokalarms, der die gesamte Schule und darüber hinaus in Aufregung versetzte. Der Alarm wurde durch das Betätigen eines Amok-Alarmknopfs auf einer Toilette ausgelöst, was ernsthafte Befürchtungen hervorrief und zu einem sofortigen Notruf einer Schulmitarbeiterin führte. In kurzer Zeit rückten Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste mit einem Großaufgebot an, da die Situation als potenziell bedrohlich eingestuft wurde. Dies berichtet NDR, das die Ereignisse vor Ort genau verfolgt hat.
Nachdem der Alarm ausgelöst wurde, leitete die Polizei standardisierte Einsatzmaßnahmen ein. Die Zentrale Polizeidirektion stellte spezielle Ausstattungen zur Verfügung, um eine rasche Sicherung des Schulgebäudes zu gewährleisten. Eine Evakuierung der Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte folgte, und sie wurden in die Räume des Klinikums Holwedestraße gebracht. Parallel dazu wurde eine Sammelstelle für die Betroffenen eingerichtet. Die Feuerwehr sorgte für die Betreuung durch Seelsorge und den Rettungsdienst an dieser Stelle. Um 14:35 Uhr konnte die Polizei schließlich Entwarnung geben, nachdem das gesamte Gebäude durchsuchte wurde und keine Gefahr festgestellt werden konnte.
Ermittlungen und Folgen
Die ersten Ermittlungen zeigten, dass ein Amok-Alarmknopf auf der Schultoilette eingeschlagen wurde, was zu dem Alarm führte. Dies führte zu einem Verfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens, und weitere Ermittlungen seien im Gange. Die Situation verdeutlicht die Notwendigkeit von Notfallplänen an Schulen, da solche Vorfälle durch geringe Wahrscheinlichkeiten, Unvorhersehbarkeit und die Bedrohung für das Leben der Beteiligten geprägt sind, wie auf der Seite schulische-gewaltpraevention.org beschrieben wird.
Notfallpläne sind in fast allen Bundesländern als Verwaltungsvorschrift erlassen worden und können nicht nur den Ablauf in Krisensituationen regeln, sondern auch dazu beitragen, die Folgen zu mildern. Schulen müssen auf Gewaltvorfälle und Schadensereignisse gut vorbereitet sein. Hierzu gehört, dass Schulleiter, Lehrkräfte, Bedienstete und Schüler wissen, welche Maßnahmen im Notfall zu ergreifen sind.
Psychologische Betreuung und Maßnahmen zur Prävention
Im Kontext des Amokalarms und der damit verbundenen psychologischen Belastungen ist die Betreuung durch Seelsorge und Fachkräfte von größter Bedeutung. Der Umgang mit solchen Krisensituationen ist oft von Unsicherheit und Unvorbereitetheit bei Lehrkräften geprägt. Daher sollten Notfallordner mit Checklisten an zentralen Orten aufbewahrt werden.
Ein präventiver Ansatz könnte sogar soweit gehen, dass spezifische Indikatoren für substanzielle Drohungen, wie konkrete Handlungspläne oder wiederholte Drohungen, ernst genommen werden müssen. In diesem Zusammenhang ist auch der Zugang zu Waffen und die Kontrolle von Gewaltdarstellungen von zentraler Bedeutung, um künftige Vorfälle zu verhindern.
Die Vorfälle in Braunschweig sind ein weiterer Hinweis darauf, wie wichtig es ist, in Notfallsituationen gut vorbereitet zu sein. Der Amoklauf von Erfurt im Jahr 2002, der 16 Tote forderte, hat die Debatte über Ursachen und Sicherheitsvorkehrungen an Schulen erneut angestoßen. Auch wenn nicht jede Gefahr vorhersehbar ist, müssen Schulen und Behörden in der Lage sein, schnell und effektiv zu handeln.