Ammerland

Westerstede setzt ein Zeichen: Gedenktafeln für jüdische Opfer geplant!

In Westerstede sollen künftig individuelle Gedenktafeln an jüdische Opfer des Nationalsozialismus angebracht werden. Dieser Antrag, der von der Initiative „Gegen das Vergessen“ sowie dem Schülerrat und dem Jugendbeirat ausgeht, zielt darauf ab, Erinnerungszeichen an den Wohn- oder Wirkungsstätten der Verfolgten zu schaffen. Die Schüler der Oberschule und des Gymnasiums haben das Projekt vorgestellt und angeregt, sich an der Vorgehensweise in Oldenburg zu orientieren. Der Kulturausschuss der Stadt Westerstede hat dem Antrag einstimmig zugestimmt.

Die erste Gedenktafel wird an der Stadtbibliothek angebracht, die einst das Wohnhaus der jüdischen Familie Polak war. Diese Maßnahme ist Teil der Bemühungen, das Gedächtnis der Opfer in der Öffentlichkeit präsent zu halten. Jugendliche werden künftig beim Landkreis und bei privaten Grundstückseigentümern um Erlaubnis für die Anbringung weiterer Gedenktafeln an deren Wohnstätten bitten. Geplant sind außerdem Tafeln zu den Grundstücken der Familien Meyer und Frank, die heute im Besitz des Landkreises Ammerland sind.

Finanzierung und historische Kontexte

Die Kosten für die Tafel an der Stadtbibliothek belaufen sich auf 1.800 bis 2.400 Euro und werden aus dem Bildungsetat der Stadtbücherei finanziert. Für zukünftige Gedenktafeln soll ebenfalls finanzielle Unterstützung im Kulturetat eingeplant werden. Neben den jüdischen Opfern sind auch Gedenktafeln für nichtjüdische Verfolgte und Ermordete vorgesehen.

Am 27. Januar, dem bundesweiten Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, wird in Städten wie Münster an das Grauen erinnert. Städtische Dienst- und Schulgebäude werden an diesem Tag mit Fahnen auf halbmast gesetzt, um der ermordeten jüdischen Bürger zu gedenken. In Münster überlebten 275 Bürger*innen jüdischen Glaubens den Holocaust nicht. Besondere Tragik birgt der 27. Januar auch, als am selben Datum 1942 die zweite Deportation jüdischer Familien aus Münster nach Riga stattfand.

Die Bedeutung der Erinnerung

Das KZ Auschwitz hat eine Schlüsselfunktion in der Erinnerungskultur. Über 1 Million Menschen, hauptsächlich Jüdinnen und Juden, wurden dort ermordet. Neben den systematischen Morden durch Vergasung und Verbrennung sind Hunderttausende durch Hunger und Kälte in Auschwitz gestorben. Diese Gräueltaten stehen nicht nur für die Vergangenheit, sondern sie stellen auch eine Mahnung für die Gegenwart dar. Der Umgang mit dieser Geschichte ist in den Schulen von zentraler Bedeutung, um die Einsichten und Lehren daraus an die kommenden Generationen weiterzugeben.

Um das Gedächtnis wachzuhalten, fanden in Münster auch Veranstaltungen und Diskurse mit Holocaust-Überlebenden statt, wie etwa ein Zeitzeugengespräch mit Erna de Vries. 2017 erregte eine Ausstellung des United States Holocaust Memorial Museum in Münster große Aufmerksamkeit und versuchte, das Bewusstsein für die Verbrechen des Nationalsozialismus zu schärfen.

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nwzonline.de
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