
Im Ammerland plant der Straßenbauausschuss des Kreistages die Einführung von Radfahrpiktogrammen auf den Kreisstraßen, um die Sicherheit von Radfahrern zu erhöhen. Diese Maßnahme wurde einstimmig, mit einer Enthaltung, beschlossen. Ziel ist es, die gemeinsame Nutzung der Fahrbahn zwischen Autofahrern und Radfahrern deutlich hervorzuheben, indem Piktogramme in einem Abstand von 25 bis 50 Metern am rechten Fahrbahnrand aufgebracht werden. Derzeit sind im Kreisgebiet keine flächendeckenden Piktogrammketten vorhanden.
Die geplanten Standorte für die Piktogramme umfassen verschiedene Straßen in Westerstede, Bad Zwischenahn und Rastede. Dazu zählen unter anderem die Halsbeker Straße und die Oldenburger Straße. Eine Entscheidung über die Maßnahme wird in einer öffentlichen Sitzung des Kreistages am 20. März 2025 getroffen. Die Finanzierung soll aus dem Integrierten Radverkehrskonzept des Landkreises erfolgen.
Alternativen und Herausforderungen
Alternativen wie Radfahrstreifen oder Schutzstreifen wurden ebenfalls geprüft, konnten jedoch aufgrund unzureichender Fahrbahnbreiten nicht realisiert werden. Zudem wurden Vorschläge zur Anbringung von Piktogrammen auf innerörtlichen Landesstraßen gemacht. Allerdings verbietet das zuständige Ministerium derzeit solche Maßnahmen. Diese Einschränkungen stellen eine Herausforderung für die geplante Verbesserung der Verkehrssicherheit dar.
Das Integrierte Radverkehrskonzept des Landkreises Ammerland zielt darauf ab, ein lückenloses Alltagsradwegenetz zu schaffen und die Sicherheit beim Radfahren zu erhöhen. Dazu werden einheitliche Qualitätsstandards entwickelt und zudem Verknüpfungsmöglichkeiten mit dem öffentlichen Nahverkehr angestrebt. Ein Arbeitskreis, der verschiedene Interessenvertreter umfasst, hat bereits bei der Analyse idealtypischer Verbindungen auf regionaler und kommunaler Ebene mitgewirkt.
Wirkung von Piktogrammen
Die positive Wirkung von Fahrrad-Piktogrammen auf der Fahrbahn ist durch Studien belegt. In einer Analyse wurde festgestellt, dass diese Markierungen das subjektive Sicherheitsgefühl der Radfahrer erhöhen. Radfahrer empfinden insbesondere Situationen wie das Aufgehen von Autotüren und enges Überholen als gefährlich. Es wurde nachgewiesen, dass Piktogramme und Richtungspfeile die Interaktion zwischen Rad- und Autoverkehr deutlich verbessern.
In Wien beispielsweise führen derartige Markierungen dazu, dass Überholvorgänge seltener stattfinden und der seitliche Sicherheitsabstand beim Überholen deutlich vergrößert wird. Dies fördert nicht nur die Sicherheit, sondern auch den Komfort für Radfahrer und Autofahrer. Diese Ergebnisse unterstützen die Bemühungen des Ammerlandes, ähnliche Maßnahmen einzuführen und so die Sicherheit und Attraktivität des Radverkehrs zu steigern.
Die Bürgerbeteiligung spielt eine wesentliche Rolle in diesem Prozess. Eine Auftaktveranstaltung zur Bürgerbeteiligung fand am 9. Mai 2023 in Bad Zwischenahn statt, und bis zum 18. Juni 2023 konnten Anregungen via einer interaktiven Online-Karte eingereicht werden. Diese Form der Einbindung soll sicherstellen, dass die Bedürfnisse der Bürger in die Planungen einfließen und das Radfahren im Ammerland sicherer und attraktiver gestaltet wird.
Mit diesen Maßnahmen zeigt der Landkreis Ammerland seine Entschlossenheit, die Sicherheit von Radfahrern zu erhöhen und eine positive Entwicklung im Radverkehr zu fördern, unterstützt durch wissenschaftliche Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Verkehrsmarkierungen.
Für weitere Informationen zu diesem Thema besuchen Sie bitte die Seiten von NWZ Online, ADFC Ammerland und Wien.gv.at.