
Der Wasserversorgungsverband Rotenburg-Land (WVV) versorgt rund 23.500 Hausanschlüsse im Südkreis mit Trinkwasser, jedoch nicht im Stadtgebiet von Rotenburg. Traditionell erfolgt im November die jährliche Ablesung der Verbrauchswerte durch Ableser. Um jedoch moderner und effizienter zu arbeiten, hat der WVV damit begonnen, digitale Wasserzähler zu installieren. Bislang wurden bereits 1.000 solcher Zähler in Betrieb genommen, die den Verbrauch automatisch übermitteln und somit den Ablesevorgang erheblich vereinfachen.
Diese digitalen Wasserzähler werden von WVV-Mitarbeitern bei langsamer Vorbeifahrt abgelesen, wobei strenge Datenschutzvorschriften eingehalten werden müssen. Die Datenübermittlung geschieht verschlüsselt, sodass die Mitarbeiter nur erkennen können, ob die Übermittlung erfolgreich war. Ein weiterer Vorteil der digitalen Zähler ist ihre längere Lebensdauer von 12 Jahren, während mechanische Zähler nach etwa 6 Jahren ersetzt werden müssen. Laut Kreiszeitung messen die neuen Zähler den Durchfluss mithilfe von Ultraschall und bieten zusätzliche Funktionen, wie die Anzeige des Verbrauchs und einen Alarm bei ungewöhnlich hohem Wasserverbrauch.
Technologie der digitalen Zähler
Die Funktionsweise der digitalen Funkwasserzähler basiert auf dem Verfahren der Laufzeitdifferenz zur Verbrauchserfassung. Jedes Gerät enthält einen Ultraschallwandler, der Signale in und gegen die Durchflussrichtung sendet. Die Zeit, die das Signal benötigt, um den Zähler zu durchlaufen, wird gemessen, und die Differenz zwischen den Zeiten in beiden Richtungen ermöglicht die präzise Berechnung des Durchflussvolumens. Alle zwei Sekunden erfolgt eine Messung der Durchflussgeschwindigkeit, während alle vier Sekunden die Wassertemperatur ermittelt wird, um mögliche Strömungseinflüsse zu berücksichtigen. Diese Daten werden kontinuierlich gespeichert und als verschlüsseltes Datenpaket an datenschutzgerechte Funkauslesegeräte gesendet, wie Badenova Netze berichtet.
Der WVV plant für das Jahr 2025 die Installation von weiteren 1.000 digitalen Wasserzählern. Nach der bisherigen Planung beginnt der Austausch in Nindorf, gefolgt von Hassel, Hastedt, Worth und Borchel. Die Reihenfolge orientiert sich an Eichfristen und Ablesequoten. In den kommenden Wochen werden die betroffenen Kunden schriftlich über den Austausch informiert, wobei auch Terminvorschläge zur Vereinbarung mitgeteilt werden.
Die Vorteile dieser digitalen Technik sind nicht nur die Effizienz der Ablesung, sondern auch die Möglichkeit, den Wasserverbrauch in Echtzeit zu überwachen und frühzeitig auf ungewöhnliche Veränderungen im Verbrauch reagieren zu können. Diese Neuerung stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer modernen und nachhaltigen Wasserversorgung im Südkreis dar.